Kamelwetter

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Kamelwetter ist der Inbegriff für die neuartigen Wetterlagen, die der Klimawandel mit sich bringt.

Kamelwetter ist, wenn alle Zweibeiner mindestens kühlen Schatten, die meisten aber lieber klimaanlagengekühlte Räume aufsuchen. Knochentrocken, glühend heiß, da laufen nur noch Kamele freiwillig draußen im Sonnenschein herum - tatsächlich im Anschein unerbittlich strahlender Sonne, aber das ist nur eine Scheinsonne, denn der wirklichen Sonne ist es dann auch zu heiß. An Kamelwetter mit Temperaturen von immer öfter über 40°Celsius werden die ZweibeinerInnen sich nie gewöhnen - das liegt an ihren Gewohnheitsgenen auf dem 13ten Chromosom. Fachbegriff für einen ungewohnt heißen ausschließlich von Kamelwetter bestimmten Sommer, ist denn nun auch Chromosommer.

Vorläufer des Kamelwetters war das "Kaiserwetter" - da schien die Sonne nicht nur zum Schein, sondern wirklich, wenn Kurzarmkaiser Wilhelm II. zu Besuch kam. "Seine Majestät brauchen Sonne" war das Motto, an das sich selbst der Wettergott halten musste. Die Leute zogen sich schick an, Männer im Anzug, Damen im bodenlangen Sonntagskleid, um dem Kaiser zuzujubeln. KeineR schwitzte, denn der Sonnengott ist freundlich. Klimaexperten sehen das Klimawandelproblem denn auch in der Verweltlichung der Welt im Allgemeinen. Wie das Wetter wird, entscheidet zunehmend nicht mehr die Götterwelt, die uns ja damals auch Kaiser, Pharaonen etzätterra peepee gab, sondern der Markt.

Eine Übergangsform vom Kaiserwetter zum Kamelwetter war das Schwimmbadwetter. Ein wunderbarer Kompromiss, mit dem man leben konnte. Aber auch diese seligen Zeiten postmonarchistischen Sonnenwetters gehen wohl nun langsam vorbei.