Komel
Komele waren die erdgeschichtlichen Vorfahren der Kamele. Sie kamen schon als Herde auf einem Kometenschwarm mit einem Schlag auf die Erde. Als die Kometen einschlugen, verdunkelte das durch die Wucht des Einschlages zu Feinstaub zerdepperte Erd- und Kometengestein die Atmosphäre des Erdballes für 5000 Jahre. Als es wieder hell wurde, war die einst kugelrunde Erde platt. Seitdem ist sie also eine Scheibe, und der Gesteinsstaub, fortan Sand genannt, bedeckte sie vollständig, und war einzig für die Komele das optimale Biotop. Diese hatten sich in der Zeit der Dunkelheit von Fleisch ernährt, denn überall, wo sie im Dunkeln hindappten, stießen sie auf einen riesigen Fleischberg. Man sagt, es habe sich dabei um die bei dem Kometeneinschlag vor Schreck gestorbenen Dinosaurier gehandelt. Die Komele fraßen deren staubkonserviertes Fleisch so ratzeputz weg, so dass sie sich sogar vermehren konnten in der finstren Zeit.
Mit dem Sonnenschein kamen auch wieder Pflanzen zum Vorschein, natürlich nur die mit den langlebigsten Samen. Die Komele wurden vegan. Mit großem Appetit fraßen die Komele auch die Pflanzen ratzeputz weg. Bis wieder neue gewachsen waren, war dann erstmal Fastenzeit. Danach, zu Ostern, legten die Komele ihre Eier und malten sie an mit bunten Warnfarben, was bedeuten sollte: "Nicht ausbrüten, wir haben noch nicht wieder genug Nahrung für Nachwuchs!" Und als die weltweite Komelherde erstmals beschloss, das Ausbrüten der Komeleier wieder zu erlauben, bewahrheitete sich die Gefahr: Nur wenige Nachkommen reichten, um den vielen erwachsenen Komelen alles Grün und Kraut der Erde wegzufressen. Die Komele starben aus. Ihre Nachkommen, die riesenwüchsig adipösen Kamelopse, wurden, was die Größe betrifft, die legitimen Nachfolger der Dinosaurier. Als die Evolution schließlich die Kameltreiber hervorbrachte, verkleinerten sich die riesigen Kamelopse zwecks besserer Symbiose mit den Treibern zu den modernen Kamelen und Camélidos.