Rauchen
Rauchen ist eine Signalmethode, die bereits im Wilden Westen zur Verständigung genutzt wurde. Dazu wurde auf einem Hügel ein Schwelfeuer errichtet, das mit einer alten Pferdedecke bedeckt wurde, die es in gewissen Abständen zu lupfen galt, um Rauchwölkchen zu entlassen. Aus dem Abstand der erscheinenden Wölkchen ließ sich auch aus größerer Entfernung die Botschaft ermitteln. Je nach Grad der Professionalität des Signalgebers konnte man sie manchmal auch über viele Kilometer erschnüffeln, bzw. auf die Identität des Koklers schließen.
Inhaltsverzeichnis
Rauchsignale heute[bearbeiten]
Da heutzutage alles verboten ist und ein qualmendes Schwelfeuer sofort Polizei und Ordnungsamt alamieren würde, sind heute nur noch kokelige Miniaturausgaben gebräuchlich, die man allesamt in der Pfeife rauchen oder in Papier einschlagen kann. Das entsprechende Medium wird zwischen die Lippen geklemmt und nach dem Anzünden des Brennmaterials wird durch Ansaugen ein Luftstrom erzeugt, der das Glimmfeuer am Erlöschen hindert. Um sich intensiver mit dem Medium zu verbinden, wird der Qualm tief in die Lunge hinein inhaliert, bevor er zur Signalerzeugung ausgestoßen wird. Eine besonders intensive Verbindung mit dem Medium wird auch als Sucht bezeichnet.
Waren die Rauchsignale früher noch sehr komplex, so haben sie sich inzwischen stark vereinfacht. Sie haben eigentlich nur noch zwei Bedeutungen, die allerdings widersprüchlich sind: „Bleib weg, hier bist Du falsch!“ oder „Komm her, hier bist Du richtig!“ Zweitere Botschaft wird nur von anderen Rauchsignalgebern als solche interpretiert, jenem häufigen Vertreter der Spezies Mensch. Rauchen ist nämlich ein zutiefst menschliches Verhalten und ist für andere Lebewesen nur bedingt nachvollziehbar. Der perfide Versuch amerikanischer Zigaretten-Konzerne, mit einer bestimmten Marke zu suggerieren, dass sogar ein so vernunftsbegabtes Wesen wie ein "Camel" qualmen würde, gleicht einer infamen Lüge. Selbstverständlich ist das Gegenteil der Fall.
Bedingt durch die heute üblichen Kleinstfeuer reicht die Signalwirkung heute nur noch über verhältnismäßig kurze Strecken und hat sich noch stärker von der optischen zur olfaktorischen Wahrnehmung hin entwickelt.
Grundsätzliches[bearbeiten]
- Man kann alles rauchen, was qualmt, und erhält dabei unterschiedlich intensive Signalwirkungen. Die unterschiedlichen Kokelmüffel werden auch „Zigarettenmarken“ genannt.
- Es gibt zum Rauchen spezielle Hobbyräume, die das Raucherlebnis intensivieren und die vor möglichen nicht-involvierten Genusssssstörern hermetisch abgeriegelt sind, die so genannten Räucherkammern.
- Es bestehen gewisse Unterschiede in Wirkung, Stärke und Zusammensetzung der Rauchsubstanzen, der Zahl der Einatmungssequenz (EQ), der Resorptionsmenge, dem Immissionsausstoß, dem Lungenteerungs-, -feederungs- und Gefäßverengungsgrad usw. All das hat den Zweck, es in Tabellen festzuhalten und zu veröffentlichen – eine menschliche Verhaltensweise, deren Sinn nur ungenügend erfroscht ist.
Historisches[bearbeiten]
- „Nach dem Essen sollst du rauchen, Nichtraucher sind da nicht zu brauchen.“
- „Nichtraucher ist die Steigerung von Sitzpinkler.“
- „Passivraucher – immer diese Schmarotzer!“
- (Raucherzitate, 21. Jahrhundert, Jetztzeit Fußnote♫)
Die Zitate lassen es ahnen: Rauchen, das ist im innersten Protest. Es war und ist die blaue Fahne der Revolution.
Anhand der Geschichte des Rauchens erkannten kamelopedische Historiker eine Wiederkehr gesellschftlicher Ereignisse, Ränkeschmiedereien und gesellschaftlicher Umwälzungen - mit den gleichen Gegnern, nur im neuen Gestank Gewand; die Froscher bestätigen damit die Karlmarxsksche These der stetig wiederkehrenden Revolution.
Die Wurzeln dieser Revolution reichen bis ins tiefste Mittelalter, wo das öffentliche „Luft ablassen“ in ähnlicher Form und mit ebenbürtiger Hingabe betrieben wurde, wie es in unserer Zeit noch vor Kurzem der Fall war und teilweise noch ist. Anatomisch funktionierte es etwas anders, aber sowohl der daraus erwachsende Genuss der Einen als auch die zunächst still erduldete und später ins Aufbegehren mündende Plage der Anderen waren durchaus vergleichbar:
Zunächst gab es Vereinzelte, die lauthals murrten, das gehörte dazu und störte nicht weiter. Vollkommen plötzlich und unerwartet aber kam der Tag, an dem damals das lang kultivierte, ausgiebige, wohlig-genüssliche und aromatische Furzen mit einem Mal allgemein verpopönt war. Eine Umwälzung mit Folgen: Nunmehr ward Zwietracht gesäht unter dem gemeinen Volk. Die Welt spaltete sich auf in Puper und Nichtpuper, die das jeweils Ihre für das einzig Wahre und Richtige hielten. Exemplarisch hierzu folgende verbriefte Zitate aus den verfeindeten Lagern:
hat es euch nicht geschmacket? ~~~~~~~~ Von einem toten Hund kann man keinen warmen Furz verlangen. (Luder-Mattin 1483 - 1546, bekennender Puper) |
und Analfissuren führen.Die Inhalation der ausgesoßenen Emissionen führt nicht selten sowohl bei Aktiv- wie auch Passivpupern zu reaktiver Dyspnoe * (F. Urtznich, Arzt und bekennender Antiflatulist Mitte 17. Jh.) |
||
* Übers. d. Autoren: Wer Pupen künstlich herbeiführt, riskiert Krämpfe im und Risse am Po. Eingeatmete Fürze können Atemnot verursachen. |
Beide Seiten lieferten sich unersättliche Glaubenskriege, der längste davon weilte 30 Jahre (von 1618 bis 1648). Während die Nichtpuper von Medizinern und etlichen anderen Moralaposteln unterstützt wurden, standen den Pupern die damals sehr einflussreichen Bohnengroßbauern bei, allen voran Philip Mordsschiss, Reenkack sowie Bohnson & Hartschiss.
Als sich auf die Seiten der Nichtpuper schließlich die Mächtigsten im Lande schlugen, welche von den häufigen Arbeitsausfällen der Leibeigenen aufgrund Blähsucht und Darmkoliken buchstäblich die Nase voll hatten, entschied sich dieser lange Krieg zugunsten der Nichtpuper. Die Puper erhielten Lokalpupverbot und mussten Kümmel essen.
Ihres lang gepflegten Duftmarkenfröhnens derart final beraubt, suchten die ehemaligen Puper nach einem Ersatz. Ein Bäuerlein schließlich, hüstelnd beim Laubverbrennen, hatte die rettende Eingebung: Einem Blatt, eng gerollt und mit trockenem Kraut versehen angesteckt, entquoll weithin reichend dichtester Qualm. Zuhaus seiner Hutzelfrau präsentiert, erfüllte dieserart dichtes Dunstgespinst sogleich mit Nachhaltigkeit die ganze Stube.
Die Puper haben einen Ersatz gefunden und die Andern werden aufs Neu geschunden.
(Raucher-Lyrik, Mitte des 18. Jahrhunderts Fußnote ♪)
~~~~~~~~
Auch wenn sie lang gequalmet ham,
so wendet sich heuer das Blatt alsdann.
(Nichtraucher-Lyrik, 21. Jahrhundert, Jetztzeit Fußnote♫)
Damals wie heute werden es zuletzt die Mächtigen des Landes sein, die den Kampf schließlich entscheiden werden.
Aktuelles[bearbeiten]
Aufgrund der hitzigen Diskussion über Rauchverbote ändern die Tabak-Konzerne langsam Ihre Marktstrategie. Da das Rauchen immer stärker kritisiert wird, bieten einige Marktführer nun Zigaretten in Pillenform an. Weil der Wirkstoff Nikotin durch diese Aufnahme nicht die erwünschte Wirkung entfaltet, wurde ein Ersatzstoff entwickelt, der die Wirkung sogar noch toppt und nun als erstes von der Firma Lucky Trip auf den Markt gebracht wurde.
Werbeslogan für die neuen Zigarettenpillen von Lucky Trip, hier die Radioversion:
Ziehen Sie doch mal mit einer EXOTIN* um die Häuser
*Froschern ist es inzwischen gelungen, die geheime Botschaft hinter dieser Bezeichnung zu entschlüsseln, indem sie die Buchstabenfolge änderten: EXOTIN = TOXINE ☠
No-Smoking-Kampagne: Horror-Bildchen zur Abschreckung[bearbeiten]
♪Fußnoten♫[bearbeiten]
♫ 21. Jh.: Zeitraum des gesellschaftlichen Ansterbens der Raucher (durch kalten Entzug ihres Gewohnheitrechtes auf freie Rauchentfaltung)
♪ Mitte 18. Jh.: Beginn der kommerziellen Herstellung von Zigaretten
Siehe besser nicht: 25 Wege das Rauchen aufzugeben (Bill Plympton)
Siehe auch: Rauch Camel | Rauchersprüche | Zeig mir deinen Aschenbecher und ich sag dir wer du bist
Siehe vielleicht: Rauchschwalbe