Sandbahnrennen
In Kamelonien wundert es überhaupt niemanden Mehr, wenn Eisenbahn-Kamel- und -Personen-Züge überhaupt nicht mehr ankommen. Das Problem mit der Unpünktlichkeit ist damit nämlich endgültig wahlkampfversprechenskompatibel gelöst. Grund dafür ist, dass Lokführer nach einer gewissen Zeit stupidedianten Hin- und Her-Fahrens auf den Gleisen der immer gleichen Strecke es danach lüstet, durch die Wüste statt durch stellwerkbotstupiditätsbedingt abwechslungslos ewig gleiche Umgebung zu rollen. Immerhin haben Lokführer davon keinen Burn Out. Stattdessen folgen sie regelmäßig Streikaufrufen von Claus Weselsky, und wenn auch das ihnen nicht aus ihrer Identitätskrise hilft, hilft nur noch der Breakout.
Der Breakout[bearbeiten]
Nun heißt es auszubrechen. Aber wie? Ganz einfach: Der Lokführer heiratet, und als ersten Auftrag muss der Ehepartner bzw. die Ehepartnerin bzw. d* Ehepartn* die Gleise seiner Strecke ansägen, genau in dem Abschnitt durch die Aose, einer Art Mini-Sandwüste, wie sie auch in Norddeutschland bisweilen vorkommt, bestimmt auch an jeder Eisenbahnstrecke dort. Bei einer seiner darauf folgenden Fahrten wird er mitsamt seinem Zug dort also planmäßig entgleisen, und dann bremst der Sand den Zug so aus, dass der Zug mitten in der Aose zum Stehen kommt. Lokführers EhepartnerIn wartet schon, und gemeinsam machen sich beide ans Werk, die Gleise der Gegenrichtung auch so zuzurichten, dass der Kollege mit dem Gegenzug ebenfalls entgleist und in der Aose neben dem dort bereits stehenden Zug zum Stehen kommt.
Das Sandbahnrennen[bearbeiten]
Ist der Gegenzug planmäßig eingetroffen, geht es gemeinsam weiter zum Höhepunkt so eines Ausbruchs aus dem schnöden Lokomotivführer-Alltage, dem Eisenbahnrennen durch die Wüste. Beide Lokführer heizen dafür ihre Kessel an bis zum Anschlag des Lokomotivdampfkesselthermometers. Der dann ultrahohe Dampfdruck in den Antriebskolben bringt die bis dann natursandgebremsten Fahrwerke der Loks schlagartig in Gang, und von eben auf jetzt drehen sich alle Antriebsräder im Schnellzugradumdrehungstempo. Mitten durch die Wüste. Aber nicht geradeaus. Denn Sand ist Sand und keine Schiene. Folge: Die sich wild drehenden Antriebsräder bewegen den Zug nicht nach vorne, sondern drehen durch. Dadurch wühlen sich so die nunmehr mit einander im Sandbahnrennen befindlichen Loks immer tiefer in den Sand. Fahrrichtung nach unten statt nach vorn. Das ist genau die Abwechslung, die die beiden am Sandbahnrennen beteiligten Lokomotivführer brauchen, um wieder lokomotiviert fahren zu können. Gewonnen hat derjenige, dessen Lok schon so tief im Sand steckt, dass der Sand das Feuer unter dem Kessel löscht und so die Lok sich infolgedessen nicht weiter an der Klimaerwärmung beteiligt. Der Siegerpreis ist denn auch weder ein Pokal noch eine Medaille, sondern ein blauer Umweltengel, auch der blaue Engel Lola genannt.