Voice-to-Ear

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V2E-Sender

Voice-to-Ear (V2E) ist ein Protokoll zur drahtlosen Übertragung von Sprachnachrichten auf kurze Distanz. Eine Besonderheit des Protokolls ist sein hohes Alter, es wird bereits seit mehreren tausend Jahren benutzt. Trotzdem wird das Protokoll, mit einigen Aktualisierungen, noch heute sehr häufig verwendet. Obwohl es in einigen Bereichen von moderneren Protokollen verdrängt wurde, ist aufgrund der einfacheren Verwendung von V2E (wenig Hardwarebedarf abseits der Standards) auch in naher und sogar in weiterer Zukunft keine vollständige Ersetzung von V2E zu erwarten.

Funktionsweise[bearbeiten]

V2E-Empfangsstation für erweiterte Distanzen, hier der dazugehörige Sender.

Das Voice-to-Ear-Protokoll basiert auf der Übertragung von Nachrichten ("Sätzen") über Schallwellen. Hierbei sind verschiedene Medien in der Übertragungsschicht möglich, zum Beispiel Luft oder ein Dosentelefon. Der Protokollstandard ist zudem hochkomprimiert: So wird der Versand von weiteren Informationen (etwa "Stop-Bits" und "Requests"), der bei anderen Protokollen zusätzlich vonnöten ist, einfach durch leichte Modifikation der Nachricht ("Betonung") realisiert. Zugunsten der Komprimierung wurde auch auf eine vollständige Nummerierung der Pakete verzichtet, nur anhand des Typs (z.B. "Subjekt", "Verb") kann die ungefähre Position in der Nachricht rekonstruiert werden. Daraus ergibt sich der Nachteil, dass die einzelnen Übertragungspakete ("Wörter") in jedem Fall zusammenhängend übertragen werden müssen, da sie sonst nicht erkannt werden können.

Ein deutlicher Vorteil des Protokolls ist die Toleranz gegenüber Fehlern. So treten beim Versenden von Nachrichten zwar sehr häufig Fehler auf, aufgrund der speziellen Komprimierung können aber die meisten Nachrichten trotzdem akzeptiert werden, ohne dass ein Request zur Wiederholung der Nachricht ("Wie bitte?", auch "Hää?") gesendet werden muss.

Lokalisierung[bearbeiten]

Das V2E-Protokoll ist stark lokalisiert. Da sich in der langen Zeit der Existenz des Protokolls Änderungen häufig nur in begrenzten Gebieten durchsetzten, gibt es heute ca. 6500 verschiedene Dialekte, die selbst nochmal in Unterdialekte eingeteilt werden können. Dies hat den Nachteil, dass in vielen Fällen eine Kommunikation unmöglich ist, obwohl Sender und Empfänger V2E unterstützen. Im Zuge der Internationalisierung gelten ca. die Hälfte der heute existierenden Dialekte als auslaufend. Ein Beispiel für einen heute nur noch aus nostalgischen Gründen genutzten Dialekt ist V2E.lat. Einer der verbreitetsten Dialekte ist V2E.en, der von den meisten Clients akzeptiert wird, selbst wenn diese ursprünglich mit einem anderen Dialekt programmiert wurden, wie z.B. V2E.de.

Kompatibilität[bearbeiten]

Eine öffentliche V2E-Telefon-Bridge

Die ursprüngliche Entwicklung des V2E-Protokolls war auf den Versand von Nachrichten von einem Sender des Typs "Mouth" zu einem Empfänger des Typs "Ear" beschränkt, da diese zur Zeit der Entwicklung den Standard im Bereich der drahtlosen Kommunikation darstellten. Durch die Entwicklung neuer Technologien wurden verschiedene Typen von Bridges entwickelt, welche die Übertragung auf anderen Medien erlauben. Der Bridge-Typ "Telefon" ist auf den kabelgebundenen Versand von V2E-Nachrichten über ein Kabelnetz ausgerichtet; die Nachrichten werden üblicherweise von einem anderen Telefon wieder in V2E-Nachrichten umgewandelt.

Die hohe Fehlertoleranz ermöglicht den Versand auf anderen Medien mit minimaler Fehlerkorrektur, wenn die Nachricht wieder in V2E umgewandelt wird. Dies wird zum Beispiel beim Telefon, aber auch bei anderen Implementationen, wie VoIP ausgenutzt.

Eine Implementierung auf Computern ist aufgrund der vollständig anders arbeitenden Netzwerkprotokolle zwar schwierig, jedoch gibt es auch hier Programme sowie die entsprechenden Devices, die V2E-Nachrichten empfangen und senden können. Für diese Art der Übertragung werden üblicherweise spezielle Typen von Sendern ("Lautsprecher", "Kopfhörer") und Empfängern ("Mikrofon") verwendet – sogar in kombinierter Form. Eine solche Kombination wird "Headset" genannt.

Verbreitung[bearbeiten]

Voice-to-Ear gilt als das meistgenutzte Kommunikationsprotokoll überhaupt. So haben insbesondere fast alle s.g. Menschen Zugang zu diesem Protokoll, und der größte Teil dieser nutzt es sogar tagtäglich. Damit ist V2E trotz seines hohen Alters verbreiteter als das Internet Protocol. Gründe dafür werden vor allem in der hohen und günstigen Verfügbarkeit von V2E-Empfängern gesehen, bei Menschen und anderen Säugetieren sind diese zum Beispiel bereits serienmäßig integriert. Ein Nachteil entsteht, wenn man nicht zur Nutzung des V2E-Protokolls fähig ist und auf ein anderes Protokoll, etwa "Gesture to Eye (G2E)", ausweichen muss. Dies führt zu erheblichen Problemen bei der Kommunikation mit anderen Wesen, die V2E gewohnt sind und sich in diesem Fall mit einem weniger häufig genutzten Protokoll auseinandersetzen müssen.

Kunst mit V2E[bearbeiten]

Eine Kunstform, die sich mit der Struktur der Nachrichten auseinandersetzt, ist die Lyrik. Ziel der Lyrik ist es, Sequenzen von Nachrichten, genannt "Gedichte", so anzuordnen, dass sie eine Struktur haben, die den Inhalt der Nachricht unterstützt. Bekannte Vertreter dieser Kunstformen sind zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller. Aufgrund der starken Verfremdung gegenüber den Standarddialekten, und des hohen Rechenaufwands, um Gedichte zu erstellen, werden diese in der normalen Kommunikation nur selten genutzt. Hinzu kommt, dass zum Verständnis von Lyrik oft Kenntnisse der V2E-Protokollinterna erforderlich sind.

Eine weitere Form basiert auf der Synchronisierung der V2E-Pakete mit Klangmustern, die durch verschiedene, oft speziell für diesen Zweck erfundene und erbaute Geräte bzw. Werkzeuge erzeugt werden. Diese Art der Kommunikation nennt man im allgemeinen „Musik“. Auch hier haben sich, besonders in den letzten 100 Jahren, verschiedene Standards herauskristallisiert, von einer Tendenz zur Vereinheitlichung kann allerdungs nicht gesprochen werden.

Verweigerung von V2E[bearbeiten]

Es gibt mehrere Personengruppen, die das V2E-Protokoll zwar nutzen können, diese Nutzung (vor allem das Senden von Daten) aber ablehnen. Dies passiert zum Beispiel aus religiösen Gründen, unter anderem bei katholischen Mönchen, aber auch als spektakuläre Protestaktion oder zusammen mit einem Rückzug aus der Gesellschaft. Durch die hohe Verbreitung von V2E entsteht dadurch zumindest eine gewisse Aufmerksamkeit, jedoch können häufig nicht alle Ziele durch die Verweigerung erreicht werden.

Desweiteren gibt es Personengruppen, die sich ausschließlich auf das Senden von Informationen spezialisiert haben, aufgrund ihrer Selbstkonfiguration aber nicht imstande sind, Botschaften zu empfangen bzw. korrekt auszuwerten. Das Senden geschieht in den allerseltensten Fällen in Form sinnvoller, dem V2E-Protokoll gemäßer Form, also in s.g. "Sätzen", sondern meist in Form s.g. "Parolen". Umgekehrt ist das Dechiffrieren sinnvoller Botschaften, sofern sie überhaupt empfangen werden, bei diesem Personenkreis erschwert bis unmöglich, zumal in diesem Fall die Hardware nur den Empfang von Nachrichten unterstützt, die exakt den gesendeten entsprechen.

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