Kamel Valentin und Liesl Kamelstadt

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche

Süddeutschland war einmal Entwicklungsland. Dort gab es nur Kruzifix statt Wortwitz. Und statt Ludwig II., dem kindischen Kini von Bayern und seinen königlichen Boten, regierte dort ein zugewanderter Antisemit mit seinen kupferstichigen Noten. Deshalb haben die Bayern bis heute Vorbehalte gegen Zuwanderung. Schon dem Ludwig I. hatte eine Zuwanderin den Kopf verdreht. Beide Ludwigs endeten tragisch. Aber wehe, ein Bayer witzelte nur einmal über die beiden gottgesandten Witzelsbacher. Tragödie statt Komödie. Weit und breit nix zu Lachen. Auch im alemannischen Teil Süddeutschlands waren z.B. an Fastnacht die Hexen los anstelle von Jecken. Es war ein reines Trauerspiel mit den Südlichtern. Die Trauer um ihren Kini dauert sogar ununterbrochen bis heute an.

1871 sandte der Kamelgott nach 66 Jahren Abstinenz von Einheit den Deutschen ihren Wilhelm I. als neuen gottgegebenen Camelizer, und seinen Propheten Otto von Bismarck, den ersten Bundeskanzler. Auch die Bewohner Norddeutschlands, das in diesem Zusammenhang mit Süddeutschland wiedervereinigt wurde, aßen noch keinen fetten Hummorus aufs Brot, sondern sparten mit friesischer Wortkargheit mit Witz, aber wenn, dann saß die Pointe. Und die norddeutschen Kamele, die schon immer vor allem im dichten Küstennebel versteckt leben, konnte man schon damals beim Nebelspaziergang zum Strande erleben, zwar wegen der Nebeldichte nicht visuell, aber ganz bestimmt akustisch: Was wurde da gelacht, und das gleich markerschütternd herdenweise! Aber den besten Witz machte Otto von Bismarck, indem er einen Protestanten zum Deutschen Camelizer ausrufen ließ. Den besten deutschen Witz, bevor SIE kamen: Kamel Valentin und Liesl Kamelstadt.

Die Zwei[bearbeiten]

Kamel Valentin wurde als Bohnenstange am Valentinstag geboren. Liesl Kamelstadt fiel am Weltkameltag aus der Kamelstatistik.

Kamel Valentin versuchte sich als lustiger Sänger, brachte es aber zu keiner größeren Beliebtheit als Troubadix. Da kam es ihm recht, dass ihm die Liesl in Kamelstadt über den Weg lief. Als kongeniales Humorduo wurden sie zu Vorläufern von Drumbot und dem Anderen. Und führten den Wortwitz in den deutschen Humor ein. Und das sensationelle daran war: Sie taten es in Süddeutschland.

Die Saat ging auf. Mittlerweile lachen die Menschen sogar im früher bierernsten Münchener Hofbräuhaus. Valentin und Kamelstadt gelang somit als Komikerduo auf der Bühne die einzige gelungene anarchistische Revolution der Geschichte. Das sollte mal im Geschichtsunterricht hervorgehoben werden! Zwei KomikerInnen, das lässt sich leichter lernen als die Namen der tausend Cäsaren, Camelizer und sonstigen Kalamitätenbringer der Weltgeschichte, und dazu passen sogar noch ein paar lustige Zitate von den beiden in jeden noch so bescheiden ausgestatteten Kopf nach dem Motto: Lerne lieber fürs Leben als für die Schule.

Trivia[bearbeiten]

  • Sprachtehoretisch war Valentin seiner Zeit weit voraus, denn wenn der Chor der Bäckerinnung sein Lied von den Semmeln knödelt, kommt heutzutage kein dabei dienstlich anwesender Musikkritiker danach umhin, vom "Semmelnknödeln" der Bäckerburschen und -mädels zu schreiben. Also von wegen Valentin hätte nur "absurde" Sprachspiele betrieben, wie so oft von Spaßkritikern behauptet wird anlässlich von Karl-Valentin-Jubiläen. Im Grunde kommt kein kamelopediaschreibendes Kamel an Valentins von ihm so ganz im praktischen Gebrauch vorgestellten tehoretischen Grundlagen kantianisch praktisch vernünftigen Sprachgebrauches vorbei. Doch wo so viel Licht ist, ist auch starker Schatten: Die Valentiniaden führten im Endeffekt zur Entwicklung der modernen Linguistik. Aber daran ist nicht Valentin schuldig, sondern weniger sprachbegabte Hanseln nach ihm.