News:2011-05-03 – Kamelopedia-Einkaufstipp: Oma Majas Bien'n Laden
News vom 03.05.2011
KameloNews traut sich hiermit erstmals, ihren auf allen Handelsrouten der Welt bewanderten treuen kamelischen Lesern und Leserinnen Einkaufstipps zu geben. Heute geht es um einen kleinen Erzeugerladen in Bredenbek, der die Speerspitze einer neuen Bewegung darstellt, die die Welt verändern wird. Eigentlich war die Redaktion nur zufällig darauf gekommen, denn eigentlich sollte an dieser Stelle über einen ein Mord an einem norddeutschen Ackerkamel berichtet werden. Das Tier sollte bei Ahrensburg einen Acker und eine Wiese umpflügen für den Anbau von E10. Dafür sollte der Anbau von Raps und eine Streuobstwiese geopfert werden. Die Spurensicherung zählte ungefähr 500 Killerbienenstiche, die das Tier zur Vogelscheuche werden ließen, denn der Pflug steckte noch tief in der Ackerfurche, und das tote alte Klepperkamel hing noch halb aufrecht stehend geisterhaft im Geschirr, das eigentlich für einen Ochsen gemacht war. Der Polizei von Schleswig-Holstein ist der Fall ein Rätsel. KameloNews machte sich selbstständig an die Recherche, um in diesem mysterösen Fall weiter zu kommen. Alles sah aus wie ein gemeiner Mafia-Fehmemord, ein fremdenfeindlicher Akt der rechtsextremen "Aktion kamelfreies Schleswig-Holstein" oder ein Terroranschlag.
Nur welcher Terrorfürst befehligt soviele Bienen? Für viele der Killer war das ein Selbstmordanschlag, verfingen sie sich doch beim Zustechen im Kamelhaar und strangulierten sich damit selbst. Andere lagen tot am Boden, wohl aus Angst vor Verrat von ihren Anführern zu Tode gestochen. Wir erkundigten uns nach den örtlichen Bienenstämmen und machten eine erstaunliche Entdeckung, die unsere Leser sicher interessieren wird: In Bredenbek verzeichnen die Honiggelben Seiten Oma Majas Bien'n-Laden, Erzeuger-Laden der Bredenbeker Bienen-Genossenschaft. Holla, dachten wir in der Redaktion, ist das wohl die Biene Maja, die sich da noch was zur Rente dazuverdient? Wie es aussah, kamen auch wir nicht weiter in dem Mordfall, aber über die Biene Maja sollten wir doch wenigstens einmal berichten, solange sie noch lebt. Vielleicht konnten wir ja der Welt exklusiv berichten, dass sie mittlerweile ihren Willi geheiratet hat.
Am Bredenbeker Teich fanden wir das Anwesen, einem Hexenhäuschen gleich, davor ein alter Bauwagen, der in großen Bienenkörben mehrere Bienenvölker beherbergt. Die Türschilder weisen aus: Afghanische Tali-Bienen, ostamerikanische Bienen (Osamabienen), britische Misterbienen, puerto-ricanische Colada-Bienen, europäische Markt-Binnen, schwedische Raub-Saab-Bienerinnen, virtuelle Binär-Bienen und berlusconische Konku-Bienen. In dem Bauwagen befindet sich auch noch ein Bienenkorb mehr als Türschilder, und der schien kurzfristig unbewohnt zu sein. Über dem Eingang des Hexenhäuschens hängt ein Transparent: Honig, Lebkuchen und Bienenwachs aus eigener Produktion. Auf der Terasse liegt in einem Liegestuhl Willi und schnarcht. Ziemlich ergraut sieht er schon aus. Im Inneren ertönt aus dem Obergeschoss "Komm gleich". Auf der Verkaufstheke aufgereiht Gläser mit dem Etikett "Bredenbeker Multikultihonig". Eine Tafel an der Wand weist Preise aus für Honigkuchen, Met, Wachskerzen. Eine andere die "Heldinnen der Bienenarbeit": 2009 Mirinda, 2010 Genoveva, 2011 Maja.
"Ganz schön fleissig" versuchten wir die ergraute und gebrechlich wirkende Biene Maja mit einem Kompliment zu begrüßen, als sie im Verkaufsraum einschwebte. "Ach Sie meinen die Heldinnen-Liste, das sind doch nur die Funktionärinnen der Genossenschaft". "Schön, Sie hier anzutreffen, und Ihren Mann." "Mein Mann? Ach Sie meinen den Willi, der darf aus alter Freundschaft hier wohnen, sonst sind wir hier nur noch Frauen." "Und Sie sind aber bestimmt inzwischen Königin..." "Ach Sie verstehen uns Bienen nicht. Einfache Arbeitsbienen können nicht Königin werden. Wir, die Genossenschaftsbienen haben alle unsere Königinnen längst guillotiniert und selber die Macht übernommen. Die faulen Männer haben wir rausgeworfen. Unser Honig ist dadurch absolut frei von Bienenlarven oder deren Kot. So sauberen Honig wie hier gibt's nicht mal bei Langnese. Greifen Sie zu, hier ist Selbstbedienung. Ich kann die schweren Honiggläser doch nicht heben." "Gibt es denn für die schweren Arbeiten hier garkeinen Imker?" fragten wir. "Imker? Imker? Das hier ist ein Erzeuger-Laden, verstanden!" Wir verstanden. Wir hatten die Hausherrin beleidigt. Aber als investigative Journaille hakten wir hartnäckig nach: "Aber Sie hatten einen, oder?". "Klar hatten wir einen, so einen Despoten, der uns zu Planübererfüllung antrieb bis zum Burnout. Ein Bienenvolk nach dem anderen wurde zu Tode geschunden. Als einmal mehrere Bienenvölker ausgebüchst waren vor dem Bienenschinder, kamen Willi und ich auf die Idee, unser großes soziales Netzwerk zu aktivieren für Notmaßnahmen. Unsere Freunde halfen uns und schickten uns alle die Bienenvölker aus aller Welt, darunter auch ein Killerbienen-Volk" "Ach das ohne Türschild, das gerade ausgeflogen ist?" "Genau, und unser Imker hatte garnicht bemerkt, dass seine Bienenkörbe nun von ganz anderen viel aggressiveren Bienenvölkern bewohnt waren, so unaufmerksam war er gegenüber uns kleinen Geschöpfen. Gegenüber den sehr viel selbstbewussteren Völkern konnte er sich nicht mehr alles erlauben. Nacheinander beantworteten die Völker seine Eskapaden mit Stechattacken. Harmlos war noch der Angriff der Euro-Binnen, lustig der der berlusconischen Konku-Bienen, ernst wurde es, als die Tali-Bienen sich durch seinen Schutzanzug bombten, und nach dem Angriff der temperamentvollen Colada-Bienen konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten. Nach der eigentlich wieder harmloseren Attacke der Mister-Bienen hätte er sich schon fast totgelacht. Fast. Das rief die Killerbienen auf den Plan. Gott hat ihn auch nicht selig. Er war halt kein Johannes-Paul, eher ein Adolf-Saul." "Wir verstehen." Wir verstanden. Hier sind Frauen mit Haaren auf den Zähnen und samuraischwertscharfen Stacheln am Werk. Wir legten einen 10€-Schein auf die Theke und nahmen ein Honigglas, und machten uns vorsichtshalber aus dem Staube. Als wir draußen waren, kamen gerade die Überlebenden des Killerbienenvolkes eingeschwebt. Im Galopp entkamen wir ohne großen Blessuren. Zurück in der Redaktion probierten wir neugierig den Honig. Fazit: Kaufempfehlung, hmmmmmmmmmmmmlisch.