Strafgericht

Das Strafgericht ist ein Gericht für ganz böse Jungs. Vor ihm landen Kamele, die etwas verbrochen haben oder beschuldigt werden, etwas verbrochen zu haben.

Was man tun muss, um vor dem Strafgericht zu landen

Hier einige Beispiele dafür, was man tun muss, damit man vors Strafgericht kommt:

• Ein anderes Kamel hauen
• Ein anderes Kamel als Lama beschimpfen
• Etwas ausfressen (sehr beliebt die Futterschüsseln von anderen Wüstenbewohnern)
• Einen netten Feind haben, der einen reinbringt
• Mit einem Bullen auf Kriegsfuß stehen
• Zur falschen Zeit am falschen Ort sein
• Sich aus Langeweile selbst anzeigen

Aufbau eines Strafgerichts

Um ein vollständiges Strafgericht zu erhalten, benötigt man

• einen Kamelrichter
• einen Staatsanwalt
• einen Verteidiger
• einen Angeklagten
• Zeugen, sofern vorhanden
• Zuschauer, sofern vorhanden

Aufgaben eines Kamelrichters

Der Kamelrichter hat die leidvolle Aufgabe, sich das Gerede des Angeklagten und der Zeugen anzuhören, die Zwischenrufe der Zuschauer zu ignorieren, Mahnungen für Zwischenrufe zu verteilen und am Ende des ganzen Ablaufs zu bestimmen, was mit dem Angeklagten passieren soll. Zu den weiteren Aufgaben eines Kamelrichters gehören außerdem noch:

• die Bedienung des Fernsehapperats, falls Beweisfilme abgespielt werden müssen
• Festsetzen von Geldstrafen für Beleidigungen und Störungen im Gerichtssaal
• Betätigung des kleinen Hämmerchens auf seinem Tisch, um sich wichtig zu machen

Aufgaben des Staatsanwalts

Der Staatsanwalt muss alle möglichen Theorien und Tricks anwenden, um dem Angeklagten ein Geständnis zu entlocken. Der Staatsanwalt dreht dem Angeklagten sowie auch den Zeugen jedes Wort im Mund herum und fühlt sich gut dabei, wenn er ein Lügennetz aufdeckt oder das gewünschte Geständnis erhält.

Aufgaben des Verteidigers

Der Verteidiger hat die Aufgabe, den Angeklagten irgendwie rauszuboxen. Er ist allerdings nicht mit dem australischen Känguru zu vergleichen, das diesen Boxkampf mit den Pfoten austrägt. Der Verteidiger boxt seinen Schützling so gut es geht mit Worten durch und versucht, den Zeugen die Tat anzuhängen, die begangen worden ist. Wie auch der Staatsanwalt, dreht er jedem das Wort im Mund herum.

Ist der Angeklagte schuldig, muss der Verteidiger die geringste Strafe für ihn beantragen, ist er nicht schuldig, geht der Verteidiger mit seinem Schützling nach dem Freispruch saufen.

Die verschiedenen Arten von Angeklagten

• Der Gangsta/Macker/Checker
• Der Rächer
• Der Rebell
• Der Mafiaboss/die Mafiabraut
• Der Schnösel
• Der Psychopath
• Der Schleimer
• Der Spießer
• Der alte ordinäre Sack
• Das Weichei
• Das Opfer (unschuldig, weil es aus Notwehr zum Täter wird)
• Das Unschuldskamel

Eine besondere Abart ist der Wahnsinnige, der gesteht, eine Tat begangen zu haben, die er nicht begangen hat. Warum diese Art von Angeklagten sich so verhält, wurde noch nicht vollständig erforscht.

Aufgaben des Angeklagten

Die Hauptaufgabe des Angeklagten besteht in den meisten Fällen darin, zu lügen, eine Mitleidsmasche abzuziehen oder sonst irgendwie zu beweisen, dass er die angeklagte Tat nicht begangen hat.

Aufgaben der Zeugen

Die Aufgabe der Zeugen besteht darin, möglichst viele unterschiedliche Aussagen zu machen, sich in Lügennetze einzuspinnen, Meineide zu schwören oder dem Angeklagten eins auszuwischen. Weiters sind Zeugen dafür bekannt, sehr oft lautstarke Diskussionen anzufangen.

Aufgaben der Zuschauer

• Zwischenrufe
• Für Verwirrung sorgen
• sich in Dinge einmischen, die sie nichts angehen

Folgen einer Gerichtsverhandlung

Ist das angeklagte Kamel unschuldig, kann es mit seinem Verteidiger saufen gehen, oder auch nach Hause, um zu schlafen. Ist das angeklagte Kamel schuldig, bekommt es eine Strafe. Dabei handelt es sich um

• Geldstrafen (das angeklagte Kamel muss dem Opfer oder dem Gericht ein paar Drinks zahlen)
• Bau (das angeklagte Kamel wird verhaftet und in den Bau gesteckt).

 Siehe auch: Gericht