UDO
UDO nennt man das, was einem in der Wüste in dritter Art begegnet. UDO ist Abkürzung für Unidentified Desert Object. Das ist Englisch und bedeutet Unbekanntes Wüsten-Objekt und bedeutet in aller Regel nichts Gutes.
Trottet etwa ein männliches Kamel einsam über Dünen und erblickt plötzlich ein wohlgeformtes Weibchen seiner Art, beschleunigt es seinen Schritt, um zu ihm zu eilen, doch wenn es ankommt, löst sich das dralle Weib in heiße Luft auf. Diese UDO-Kategorie nennt sich Fata Morgana und gehört zu den alltäglichen Erscheinungen im Wüstensommer. Die so vom Weg abgekommenen Kamelmännchen sind derart verwirrt über diese schönen aber flüchtigen Kamelinnen, dass sie ihren Weg über die Dünen nicht mehr wiederfinden und folglich verdursten.
Andere Kamele gehen daher schon lang nicht mehr über Dünen, sondern nur noch auf gepflegten platt gewalzten Wüstenpisten ihrer Wege. Auf der Piste von Paris durch die Sahara nach Dakar begegnen sie dabei immer wieder merkwürdigen Knatterkisten auf Rädern, die genauso sinnlos die Wüste durchqueren und dabei ein Vielfaches von dem Klimagas ausfurzen, was eine ganze Kamelkarawane auf diesem Wege auspupsen würde. Bei diesen UDOs handelt es sich um die sogenannten Nostalgiker, die die alte Rallye-Strecke möglichst Aufsehen erregend runter brettern wollen. Die Traditions-Rallye Paris-Dakar ist eigentlich schon seit 20 Jahren verboten in der Sahara, weshalb vor allem übereifrige Polizisten, die versuchen, die illegalen Rallyes mit der Stopp-Kelle zu stoppen, das nicht so leicht überleben. Bislang ist es jedenfalls noch keinem Wüstengendarmen gelungen, die Personalien solcher folglich unidentifiziert bleibender Verkehrsrüpel aufzunehmen.
So ward denn die Kamelintelligenz geboren. Denn weder der Weg über die Dünen noch der über die Pisten war sicher für Kamele. Jahrzehntelang tüftelten daher tausende Kamele mit vereinter Herdenintelligenz ein Tunnelsystem durch die Sahara aus. Doch in der Tiefe des Sandes gibt es noch andere Wüstenbewohner, darunter, wie sollte es anders sein, wieder welche von der ultradoofen UDO-Art, die nur Unheil bringt. Noch hat kein Kamel die Wüste mehr als einmal durch die Tunnels durchquert. Und die es einmal geschafft haben, waren total traumatisiert. Erst in jüngster Zeit kam ein skandinavischer Froscher dem unterirdischen Unbill unter der Wüste auf die Spur. Sein Fazit: "Auch der Wüstensand verbirgt so seine Trolle, wie unsere Felsen in Norwegen."
UDO-Trauma-Therapie[bearbeiten]
Wegen all dieser unheimlichen UDOs ist die Wüste heutzutage weit und breit kamelleer. Die Kamele der Wüste wanderten inzwischen alle aus nach Norddeutschland. Sie gründeten die Stadt Leer in Ostfriesland. Dort erfanden sie das Couch-Pupsen - umweltfreundlich, weil so ihr Klimagas ins Polstermöbel statt in die Atmosphäre entweicht. Als Couch-Potatoes trösten sie sich mit Riesen-Touchpads, auf denen sie mit den Hufen rumwischen, um die Kamelopedia zu studieren. Dieses Studium können sie seit Neuestem durch eine Abschlussprüfung mit dem Camelor-Abschluss krönen. Der Erwerb des Camelor-Titels erfordert viel Energie, die kamel sich gewöhnlich in einem aufwändigen Pizza-Bolognese-Prozess zuführt. Das Kamelbildungswesen hat somit durch das glückliche Zusammentreffen von UDO-Trauma und Pizza Kostenlos seinen Aufschwung erlebt, während die Menschen in Nord- und Süddeutschland noch immer ihren PISA-Schock nicht überwunden haben. Da haben die Kamele mit ihrem Trauma vergleichsweise gut Lachen: Kamelopedia ;-)
Vergleiche mit: UFO