Wunderwaffe

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In Waffelbäckereien ist sie nicht zu haben: Die Wunderwaffe. Was also ist das für ein Ding? Also an sich?

So richtig habhaft kann kamel ihrer kaum werden, der Wunderwaffe, außer in der Vatikanstadt, welche nämlich seit Jahrhunderten in bewährter altschweizerischer Tradition mit Hellebarden verteidigt wird. Unter den Waffen also, welche ein Ding an sich darstellen, von dem behauptet wird, es handele sich um eine Wunderwaffe, ist die Hellebarde die einzige, die sich tatsächlich von Alters her auf wunderliche Weise bewährt hat.

Nun ist die Kanone auch schon so alt wie die Hellebarde, doch ein Historiker namens Bertolt Brecht stellte definitiv witzenschaftlich fest, dass es sich bei einer Kanone nicht um eine Waffe, sondern um eine Soldatenwohnung handelt. Und dass ein Kanonengeschoss sein Ziel trifft, ist auch kein Wunder, sondern reine Mathematik. Das gibt jedeR gestandene ArtilleristIn zu dieser der Wunder baren Erfindung aus dem Mittelalter gerne zu Protokoll.

Die moderne Wunderwaffe, ist sie geistiger oder geistlicher Natur?[bearbeiten]

Moderne Waffen sollen ja derart Feinde abschrecken, dass es garnicht erst zum Kampf, also auch nie zu Kriegen kommt. Erzielen Waffen diese Wirkung tatsächlich, so sind sie aber nicht selber die friedenschaffenden Wunderwaffen, sondern die Erzählung, es handele sich bei ihnen um die besten und überlegensten Waffen von allen. Diese Erzählung also allein ist die Wunderwaffe. Die moderne Wunderwaffe ist daher tatsächlich nicht greifbar, aber begreifbar, macht kamel sich nur die um sie gemachte Propaganda zu eigen, glaubt kamel also an den Sieg durch Auffahren der Wunderwaffe für den eigenen Angriff auf den Gegner. Eine solche Wunderwaffe ist übrigens auch der ganze Bohei, der um den Panzertyp Leopard II gemacht wird. Sein tatsächlicher Einsatz in aktuellen Kriegen wird seltsamerweise peinlichst vermieden.

Und überhaupt: Glauben, ist das nicht Gegenstand der Religion? Die katholische Kirche etwa hat schon immer in Sauss und Brauss gelebt, jedenfalls ihr geistliches Personal. Immer wieder gründeten sich daher neue Bettelorden, um den Glauben wieder glaubwürdiger zu machen, jedenfalls solange der jeweilige Orden noch nicht zum Establishment der Kirche gehörte. Doch die katholische Kirche wehrte sich dagegen, dass ganze Gruppen ihrer Mitglieder päpstlicher als der Papst zu leben trachteten, und fing daher an, nach eigenem Gusto einzelne Menschen nicht für Lebensleistung oder außerordentlich gute Tat, aber für ihre posthum angeblich vollbrachten Wunder heilig zu sprechen. Das war ihre Wunderwaffe im Kampf um die Glaubwürdigkeit, denn waren ihre "Hochwürden" selten ihrer Würden würdig, bot sie mit ihren Heiligen anbetungswürdige Vorbilder an, denen zu folgen die Welt besser machen würde. Und da so ein vorbildnahes Leben kaum jemand dauerhaft gelingen kann, sicherte sich so die katholische Kirche ihre Stamm- und Laufkundschaft für Beichte und Heilige Messe.