Kriegserklärung

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Kriegserklärung, die … ist der perfide Versuch dem gemeinen Volk zu erklären, warum es ausgerechnet jetzt losziehen soll um andere Leute abzumurksen. Ganz im Gegensatz zu den ansonsten immer gültigen Regeln, seinen Nächsten eben nicht umzubringen. Eigentlich richtet sich die Kriegserklärung immer gegen an das eigene Volk und ist eher ein verdeckter Hinweis, es möge sich mal wieder dezimieren, weil einige wenige ihre fetten Pfründe gefährdet sehen. Da es aber nicht so angesagt ist, die eigenen Familienmitglieder zu erschlagen, muss man ein wenig in die weite Welt hinausziehen, um dort der Dezimierungsaufgabe zu dienen. Wer sich dann weigert, der kann natürlich auch gleich zuhause liquidiert werden, dass ist guter Brauch wenn man dem Aufruf nicht folgt.

Heutzutage wird es aber immer schwieriger dem Volk den Krieg zu erklären, weil dieses keinen Bock auf sowas hat. Lieber bleiben die vor der Glotze hängen und wollen sich solches Spektakel lieber dort ansehen. Schließlich ist es auf der Couch viel kuscheliger und sterben kann man da irgendwann auch.

Was macht die Erklärung des Krieges aus?[bearbeiten]

Deshalb müssen sich die Kriegstreiber immer pfiffigere Sachen einfallen lassen, um die träge Masse zum Brodeln zu bringen, damit diese mit dem nötigen Elan doch an den großen Schlachtungen teilnimmt, Leib und Leben für dieses Spektakel bereit ist einzusetzen und natürlich zum Wohle der göttlichen Herrschaft, die stets nur das Beste fürs vom Volke will. Nachfolgend ein paar historische Begründungen, die bisweilen immer gezogen haben:

  • Die da hinterm Zaun glauben was anders als Ihr, geht mal hin und zeigt denen wo es in den Himmel geht!
  • Die da haben eine andere Augenfarbe, dellt mal drauf, bis die auch blau sind!
  • Die da wollen uns die Stimmung vermiesen, zeigt Ihnen mal was für uns gute Laune ist!
  • Die da wollen uns besuchen kommen, dem kommen wir doch glatt mit einem Besuch zuvor!
  • Siehe auch.gif Hier wartet man auf SIE: Scharpingsches Gefasel

Neuerdings müssen die Anstrengungen aber deutlich erhöht werden dem Volk den Krieg zu erklären. Es ist begriffsstutzig und träge geworden. Da muss man erst zwei große Türme sprengen und dann mit dem Finger auf die Kamele zeigen. Um einen gerechten Volkszorn zu erzeugen, kann man schon mal ein paar Tausend eigener Leute hinfortraffen, aber dann kommt die Masse wenigstens in Wallung und erkennt schnell den guten Zweck einer Kriegserklärung. Gottlob finden Kriege heute nur noch dort statt, wo die Initiatoren später auch für die Mühe ihres geschlachteten Volkes entschädigt werden können, sei es mit anständigen Bodenschätzen oder strategisch wichtigen Ländereien. Auch beginnt das Volk inzwischen einzusehen, dass Blut für Öl in Zeiten der Krise ein angemessenen Zahlungsmittel ist und wie kann man seinem Staat besser dienen als durch die ultimative Hingabe von ansonsten wertlosem Leib und Leben.

Verteidigung der Werte[bearbeiten]

Und wie in jeder guten Demokratie, die sich zu Mord und Totschlag um jeden Preis bekennt, reift die Erkenntnis, dass Wachstum und Größe immer wieder von neuem erarbeitet werden müssen und dazu muss man halt von Zeit zu Zeit alles kaputtschlagen, koste es was es wolle. Andere Modelle, die die Erklärung von Kriegen überflüssig machen könnten, die sind verpönt und sollten dem Volk auch nicht vermittelt werden, weil diese geeignet wären das System zu gefährden.

Weitere, berühmte und große Kriegserklärungen die Eingang in die Geschichtsbücher gefunden haben, sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn jedes großes Erregnis braucht seine historische Begründung und so findet man dann auch diese prägenden Sätze wieder, aus denen jedes Kamel schon erkennen kann worum es dabei gegangen ist oder um was es gehen wird. Man kann derlei Phrasen auch als moderne Form des Schlachtrufes interpretieren.

  • Krieg gegen Gewalt … natürlich nicht ohne Dieselbe.
  • Krieg gegen Unterdrückung und Folter … braucht aber die beiden Dinge, sonst funktioniert er nicht.
  • Krieg gegen Unmenschlichkeit … setzt selbige Voraus.
  • Krieg gegen Drogen … ist eigentlich immer und zu jederzeit aktuell, eignet sich gut für Zwischendurch.
  • Krieg gegen Terror … ist bislang die beste Inszenierung um nicht auf Krieg verzichten zu müssen.
  • Krieg gegen Gott und die Welt … nennt sich dann Weltkrieg und ist die Königsklasse der Kriege.

Der Erfolg eines Krieges bemisst sich nicht an der dafür geweckten Akzeptanz, sondern generell an der Anzahl der dadurch produzierten Leichen. Daher ist eine ausgewogene und sachlich fundierte Erklärung des Krieges die notwendige Grundlage zur Generierung von ausreichend Kanonenfutter. Daher sind polarisierende, besser noch zensierte Berichterstattungen in den Medien so wichtig, um das eher blöde und arglose Volk von Sinnhaftigkeit und der aktuellen Notwendigkeit solcher Massenschlachtungen, nebst der zahlreichen Teilnahme daran, zu überzeugen. In solch kritischen Zeiten müssen dann diejenigen Gutmenschen, die sich lauthals gegen derlei Brauchtum wehren, in Vorbeugehaft genommen werden, weil sie durch ihre Schreierei den Erfolg gefährden könnten. Wenn sie dennoch zu laut schreien, kann man ihnen auch als Hochverräter sofort die Kehle durchschneiden, weil kriegerische Tradition keinen Wiederspruch duldet, sondern nur blinden Gehorsam.

FAZ-IT[bearbeiten]

So liebe Kamelkinder, jetzt wisst ihr auch warum es so schwer ist den Krieg zu erklären und man besser dazu übergeht einen Krieg anzufangen, ohne ihn zu erklären. Setzt euch jetzt schön wieder vor die Glotze und wartet mal darauf wie man euch den nächsten Krieg erklären möchte. Dass wird bestimmt ganz spannend und dann dürft ihr auch bald mal hingehen und anderen so richtig was auf die Fresse geben. Da könnt ihr endlich mal wieder eine Zeit erleben, in der Mord straffrei ist und nur die Besten überleben. Da kommt dann eure große Zeit in der ihr zeigen könnt, was ihr alles schon bei den Killerspielen gelernt habt. Wenn ihr richtig gut seid, dann dürft ihr auch mal andere foltern, dass erst ist eine Riesengaudi und hält die nötige Stimmung aufrecht. Aber vermeidet es euren Blockwart zu verhauen oder einen Politiker anzupinkeln, das würden die nicht verstehen und wäre auch sehr unfein, denn schließlich seid ja Ihr in der Masse ein gehorsames Volk. Und es ist doch immer wieder schön dann aus dem Himmel zuzusehen, wie jene, die Krieg befohlen haben, sich hinterher in den Armen liegen und herzen, sich alles verzeihen, über Wiedergutmachung reden und ihre Imperien versöhnen und vereinen. Wenn es das nicht wert war dafür zu sterben, was dann? Und wenn das mit der Kriegserklärung mal nicht so richtig hinhaut, dann könnt ihr hier eurem Staate auch richtig helfen.

Siehe auch.png Siehe auch: Ein bisschen Mord kann nicht schaden | Streitkultur
Siehe auch.png Siehe vielleicht: Auch „Do-it-yourself“ kann helfen
Siehe auch.png Siehe auf gar keinen Fall, außer du möchtest IHNEN zum Opfer fallen: Staatsterrorismus