Konquistador

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Ein Konquistador ist ein Spanier, dem es zuhause zu langweilig geworden ist und nicht die Fantasie eines Don Quichote gegen diese lange Weile einzusetzen vermag. So einer geht halt kurzerhand zu seinem König und bittet um ein Eroberer-Schiff mit mindestens 44 Kanonen und 444 Schuss Munition, 444 Mann Besatzung mit 400 Hellebarden, 40 Arkebusen, 4 vollständigen Ritterrüstungen mitsamt Pferd, Sattel und Zaumzeug, einem barfüßigen Jesuitenpater, einem Schiffskoch und als Maskottchen einem blinden Passagier sowie einem Maultier als Lasttier. Hermann de Soto nahm sogar irische Wolfshunde mit auf seine Reise nach Florida, sowie zur Unterhaltung einen Torero mitsamt Stier. Eine ganze Schweineherde wurde mitgeführt, aber ihr Hirte ging über Bord, so dass der Jesuit als Schweinepriester einspringen musste. Auch bei der Navigation musste er nachhelfen, da de Soto sich für einen tollen Käpt'n hielt, obwohl er bis zur Überfahrt nach Florida noch nie ein Schiff gesehen hatte. Mangels nautischer Kenntnisse richtete sich der navigierende Schweinepriester nach dem Heiligen Geist. So kam es, dass sie in Espiritu Santu anlandeten. Das Schiff war aufgrund einer zwischenzeitlichen Meuterei ziemlich desolat, jedenfalls für eine Rückfahrt nach Spanien nicht mehr geeignet. Zu seinem Glück traf de Soto zwei junge Spanier an, die irgendwie schon vor ihm dort waren und aus Langeweile indianische Sprachen gelernt hatten. Er nahm sie als Pfadfinder auf in seine Eroberer-Meute und fand es langweilig, selbst Indianersprachen zu lernen. Indianer waren für ihn nur lästige Hindernisse auf dem Weg zu deren unermesslichen Schätzen. So hinterließ er in Florida eine Schneise der Verwüstung. Schon die nächste Florida-Expedition soll deshalb das Lied Wo sind all' die Indianer hin gedichtet haben. De Soto gelangte in die Appalachen und ließ auch dort kein Tipi stehen. Schließlich verschlug es ihn nach Alabama. Da kriegte er ausnahmsweise mal richtig eins auf die Mütze von Indianern, die er postwendend alle massakrieren ließ, bevor sie ihm den Weg zum Goldschatz sagen konnten. Zu guter letzt gelangte er zum Mississippidelta, wo er als erster Europäer den Blues bekam, ein von der Blauschwanzfliege übertragenes psychosomatisches Sumpffieber. Er bekam dadurch Heimweh nach dem grünen Mond von Alabama, woran er 1542 elendiglich buchstäblich zugrunde ging, d.h. Eingang in der Hölle Schlund fand - ein gebührendes Ende für einen Konquistador. Der Schweinepriester slam-poetrierte am Grab "Er wollte das Gold und verlor seine Seel, er war ein Schwein, da mach draus ich kein Hehl." Sagte es, und verzehrte als Leichenschmaus das letzte Schwein seiner Herde.

Dem spanischen Witzekönig für Neuspanien konnten die Überlebenden der Expedition lediglich das von der Hundemeute erbeutete Katzengold abliefern. Dieser nahm es mit Humor, und zeigte auf der Landkarte auf die Gebiete nördllich des Rio Grande und sagte: "Da sind all die Indianer hin - holen wir halt das Gold der Indios", und zeigte dann auf Mexico. Damit stellte er klar, wo der Indianer/Indio-Äquator war, die einzige Entdeckung die dem Konquistador de Soto posthum zugesprochen wurde, um die Kosten der Expedition vor dem spanischen Steuerzahler notdürftig zu rechtfertigen.