News:2013-10-15 – Für schnittiges CO2-Gasgeben der CDU: Dicke Parteispende von BMW
News vom 15.10.2013
„Ich geb Gas, ich will Spaß“ zitierte bereits in den 80er Jahren ein zuvor unbekannter Sängerknabe namens Markus die deutsche Volksseele und wurde damit über Nacht ein Star. Damals aber waren auch noch keine Treibhausgaswolken am medialen Horizont zu erkennen, die die Achterbahnstimmung auf den Straßen vielleicht hätten trüben können.
Drei Jahrzehnte später jedoch ist der Gashebelhimmel mit moralinsauren Wolken geschwärzt, die immer drängender vor einem unsichtbaren aber bösen Treibhaus warnen, in das nämlich die rennhobelorientierte Erde eingeschlossen werden könnte, wenn die geliebten Flitzer weiter so fleißig CO2 in die Atmosphäre ausatmen, so das mediale Tribunal. Die einst so freie Autofahrerseele geht schwarz und schuldbehangen nur noch geduckt.
Doch neben unsinnigen imaginären Treibhäusern zeigt sich jetzt ein breiter Hoffnungsstrahl am Horizont: Ein neuer Markus namens CDU macht den Spaß am Gasgeben wieder salonfähig. Der pedalen Hobelfreundepartei ist es mittlerweile zum vierten Mal gelungen, eine geplante EU-Regelung für strengere Abgasnormen zu kippen, sodass weiterhin mit dicken Autos dicke Mäxe und dicke Wolken gemacht werden können. Und das mit sowohl christlichem als auch demokratischem Segen - wenn das die so schnöde befleckte Seele nicht weißen kann!
Wie wahrlich demokratisch der errungene Gaspedalsegen ist, zeigt auch die selbstlose Spende eines Automobilkonzerns: Obwohl er selbst gar nichts davon hat, ob die Autofahrer nun viel oder wenig aufs Pedal treten, hat er den Rittern der CDU zur moralischen Unterstützung ihrer freiheitlichen Geste dicke 690.000 Euro geschenkt. Zum Glück haben die das nicht vorher wissen können, sonst hätten böse Zungen behaupten können, dass die stolzen Recken mit ihrer ehrenwerten Abwehr der EU-Norm bloß aus blankem Eigennutz gehandelt hätten, nämlich um die darin festgelegte Drosslung des erlaubten CO2-Ausstoßes für Neuwagen zu boykottieren, damit der spendable Konzern keine teuren Änderungen an den Flaggschiffen seiner Flotte hinnehmen muss und deshalb keine Scheinchen mehr zum Rüberschieben übrig gehabt hätte. Das ist natürlich Quatsch, sie traten für die Freiheit ein und wollten verhindern, dass wir fortan alle gezwungen sind, in uncoolen schwachbrüstigen Ökodosen umherzusäuseln und unseren herrlichen dicken potenten 7er zu verschrotten.