Scheuch

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Scheich)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein Scheuch wähnt sich als Herrscher der Wüste. Alles, was in der Wüste kreucht und fleucht, gehört dem Scheuch. Insbösonders seine Kamele pflegt er durch die Wüste zu scheuchen bis zum Umfallen. Kamelrennen sind nämlich seine Leidenschaft, und da keine Leidenschaft keine Leiden schafft, schafft diese seine seine Kamele, aber echt. Und dabei übernimmt er nicht die Rolle der Kameltreiber, sondern deren Supervision, mit der er seinen Rennstall mit harter Hand regiert. Seine Kameltreiber treiben auch nicht die Rennkamele an, sondern engagieren dafür die besten Jockeys, die sie in anderen Scheuchtümern einkaufen, wofür ihnen 90% des Reichtumes des Scheuchtumes ihres eigenen Scheuches als Budget zur Verfügung steht, denn der Scheuch braucht keinen Palast, sondern nur ein großes komfortables Zelt. Das von seinen Vorfahren ererbte und schon tausendfach geflickte Zelt und seine Kamele sind seine Welt. Die restlichen 10% seines Einkommens verteilt der Scheuch als Taschengeld an seinen Harem.

Ist zu jedem Kamel ein Jockey gekauft, dann müssen die Treiber die Jockeys zu Höchstleistungen treiben, die diese wiederum als Kamelreiter reitend erbringen, indem sie wie wüstensonnengesengte Säue die Kamele unter ihren Hintern voran scheuchen, wenn diese um die Wette mit den Kamelen eines anderen Scheuches rennen müssen. Das ist übrigens der Grund dafür, dass Mohammed den Iss-Lamm-Gläubigen verboten hat, Schweinefleisch zu essen: Man isst doch nicht seine Jockeys, diese gesengten armen Säue -- genau genommen handelt es sich also eigentlich nur um ein Grillschweinefleischverbot.

Bei den großen Kamelrennen treffen sich mehrere Rennställe mehrerer Scheuchs, also von mehr als zweien. Durch Verwetten ihres ganzes Taschengeldes ist bei solchen Gelegenheiten schon so manche Haremsdame steinreich geworden. Der sagenhafte Reichtum der Scheuchs ist lediglich ein Märchen aus 1001 Nacht. Sagenhaft reich sind in der Wüste in Wirklichkeit nur einige wenige Haremsdamen, die mit dem glücklichen Händchen beim Wetten.

Verliert ein Rennstall das große Kamelrennen, wenn es in seines Scheuches eigenem Scheuchtum stattfindet, führt er gemäß altem Aberglauben die Niederlage zurück auf eine schmutzige Flüssigkeit, welche unter der Wüste anstelle von Grundwasser lagert: Erdöl. Dann lässt er wieder ganz viel davon an die Oberfläche pumpen und verkauft es dann gleich nach Amerika, und wenn grad Amerika keine Dollars hat, dann halt ausnahmsweise auch mal anders wohin, wo er statt Dollars halt Champagner dafür bekommt, eine Flasche echten Schampus pro Barrel Öl. Ein Glücksfall ist diese Ausnahme, denn dann lässt der Scheuch ausnahmsweise halal mal halal sein und beendet das Kamelrennen mit einem riesengroßen Champagnerbesäufnis für alle am Rennen beteiligen Lebewesen, d.h. es ist dann genügend Göttertrunk da, um auch die anwesenden Kamele abzufüllen. Davon profitieren aber nur die Kamele des großen Kamelrennenverliererscheuches, der wegen seiner schändlichen Niederlage schon am nächsten Morgen früh um drei seine Kamele durch die ganze Wüste scheuchen und so ihre alkoholische Flüssignahrung besser verdauen lässt, als wirksames Kamelrenntraining, während die anderen Rennställe erst ihren Rausch ausschlafen, und dadurch eine höhere Kamelausfallrate haben durch Kamelleberzirrhose. Die Wahrscheinlichkeit, dass der große Verlierscheuch das nächste große Kamelrennen als großer Sieger verlässt, steigt dadurch signifikant.

Das weiße Tuch[bearbeiten]

Was die LeserInnen dieses Artikel übrigens immer nur wissen wollen ist, was es mit dem Tuch auf sich hat, dass der Scheuch um seinen Kopf gebunden trägt. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich dabei um das Geschirrtuch seiner Küchenfee, und im Zeitalter der Gleichberechtigung ist er ja laut Alice Schwarzer verpflichtet, immer das Geschirrabtrocknen zu übernehmen. Das übernimmt er nur symbolisch, indem er das Geschirrtuch auf dem Kopf trägt, denn Geschirrabtrocknen in der Wüste? Gibt es einen cooleren Witz?

Überdies ist ein Scheich meist auch insgesamt in weißes bodenlanges Tuch gekleidet. Wenn Du dann mal ein Zimmer mit ihm teilen musst, weil im Hotel in Dubai nur ein halbes Zimmer für dich frei ist, dann pass auf: Den Scheich kannst Du abends, wenn Du müde bist, nur allzuleicht mit deiner Bettdecke verwechseln! Ein schwerwiegender Irrtum.