Achtung: Wasser in Umlauf
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern hat sich nachgerade auch in erlauchten Kamelkreisen etabliert. Nur wenig bekannt ist, dass die Kamele seit Urzeiten eigentlich nie etwas anderes als Wandern gemacht haben, wenn sie nicht gerade zur Betankung eine Oase anlaufen mussten. Wie in jeder verklärten Gesellschaft wird logischerweise die Haupttätigkeit des Seins immer zum Mythos hochstilisiert, so auch bei den Kamelen. Das der Mensch sich sowas zum Hobby machte, spricht eigentlich nur für seine Entartung. Er wäre besser auf'm Baum geblieben, zum Eierschaukeln.
Dieser Artikel beleuchtet daher die unterschiedlichsten Wanderweisen aus diesem sehr breit gefächerten Themenkomplex.
- Wanderwarze: Unter Kennern auch als Peter Maffay, die Wanderwarze aus Rumänien geläufig.
- Wandergicht: Ein virulentes Pestilenzsyndrom im entzündlichen Bindegewebe organischer Dauerbewegung.
- Wanderers Wehklage - auch Johann Wolfgang von Gödel nahm sich dieser äußerst prekären Angelegenheit an.
- Wanderschaft: Der Wanderschaft bewegt sich vornehmlich von unten nach oben - niemals aber funktionsidentisch zur Kompassnadel.
- Nordic Walking: Ein populärer Frauensport für solche Damen, die für den Rollator zu jung und für das Jogging zu alt sind.
- Pilgerfahrten: Vorzugsweise für katholische Kamele, die auf dem Jakobsweg befindlich sind, um der Frucht der Erkenntnis nachzuspüren.
- Nachtwanderung: Eine im Dunkeln praktizierte Beschäftigung für Rentner, um dann unbehelligt von Jugendlichen gemessert und gestraßenbahnt zu werden.
- Wandervogel: Impressionistische Exkursionen für proletarische Pfadfinder, die ansonsten keine existentiellen Hobbies haben.
- Wanderschuhe: Das zertretene Schuhwerk notorischer Langsamlatscher.
- Wanderdüne: Extremsportart für Hardcore-Wanderer, die es vorziehen, im Flugsand von Wanderlawinen verlustig zu gehen.
- Krötenwanderung: Konventioneller Mutterschaftsurlaub in Begleitung plärrender Kaiserschnitt-Geburten.
- Einwanderung ist eine Wanderung zu einem so schönen Ziel, dem EINen Ziel eben, von dem kamel nie wieder weg will.
- Auswanderung ist eine Wanderung von einem derart scheußlichen Ausgangspunkt, dass kamel selbst um seines dort auf dem Wanderparkplatz abgestellten eigenen Autos willen nie wieder dorthin zurück will - Rückkehr AUSgeschlossen.
- Wanderparkplatz: Praktischer Parkplatz, von welchem kamel eine schöne Wanderung unternehmen kann. Wenn es zurück kommt, ist weder das Auto noch sein Parkplatz noch da - beide haben sich zusammen aus Neid auch auf eine schöne Wanderschaft gemacht. Kamel kann also getrost zu Huf nachhause gehen und sich am frei gewordenen Platz in der Garage freuen. Am besten, es beginnt dort erstmal, wilde Parties zu feiern. Nach dem Aufräumen kann es das Vielzwecknebengebäude praktischerweise zur lange im Hinterkopf schon geplanten Gründung einer Garagenfirma nutzen und es entsprechend einrichten mit einem CEO-Schreibtisch, denn die Garagenfirma hat lange schon den Tellerwäscherjob als erste Stufe des Reichwerdens abgelöst. Bald verdient kamel dann soviel, dass es sich ein Parkhaus voll Luxuskarossen leisten könnte, aber als modernes Multimilliardärskamel lebt man bescheiden und fährt Taxi.
- Wanderer: Eigens für Wanderparkplätze geschaffene Automobilmarke.
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Das Wandern ist des Kamels Lust
Das muß ein schlechtes Kamel sein,
dem niemals fiel das Wandern ein/
Von der Wüste haben wir´s gelernt
Die hat nicht Ruh´ bei Tag und Nacht
ist stets auf Wanderschaft bedacht/
Das seh´n wir auch den Hufen ab
Die gar nicht gerne stille steh´n,
und sich bei Tag nicht müde dreh´n/
Die Hufen selbst so schwer sie sind
auch mit gebrechlichem Gebein
wollen sie gar noch schneller sein/
O Wandern, Wandern meine Lust
Herr Treiber und Frau Treiberin
laßt mich in Frieden weiterzieh´n/
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Hat gar nichts zu tun mit: Wundern
Siehe unbedingt: Der Weg ist das Ziel
