Monster Dog
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Filmdaten | ||||||||||||
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Stab | ||||||||||||
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Besetzung | ||||||||||||
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Monster Dog ist ein Horrorfilm des italienischen Regisseurs Claudio Frag-Hasso, in dem hundeartige Monster (so genannte „Werwölfe“) eine zentrale Rolle spielen. 1984 erschien er als Videokassette, mittlerweile ist er auch als Blaustrahlscheibe erhältlich.
Inhaltsverzeichnis
Handlung[bearbeiten]
Der Rockstar Vincent Raven fährt mit seiner Freundin Sandra zu dem Haus, in dem er aufgewachsen ist, um dort in der ländlichen Abgeschiedenheit in Ruhe ein paar neue Songs aufzunehmen. Abends angekommen wird er von Jos, dem Hausmeister, mit einer Willkommensparty begrüßt. Jos teilt ihm mit, dass er ihn vermisst habe und dass er groß geworden sei und stellt ihn vor den geladenen Gästen, Vincents einstigen Klassenkameraden, die Frage, ob er sich noch erinnern könne, wie sie ihn damals immer „Der mit dem Dachschaden“ genannt hatten. Vincent jedoch will nicht über seinen peinlichen Beinamen reden, er verzieht sich mit Sandra ins Schlafzimmer und lässt Jos mit seinen Schnittchen und dem Begrüßungsprosecco im geschmückten Saal allein mit den Gästen zurück. Jos seufzt resigniert: «Der hat doch 'n Dachschaden.» Die Anderen nicken.
Das Böse beginnt[bearbeiten]
Am nächsten Morgen sind die Gäste und auch Jos verschwunden, dafür stehen Polizisten vor der Tür, die Vincent und Sandra warnen, da Hunde in der Umgebung Menschen angefallen und getötet hätten.
Den ganzen Tag lang, den Vincent mit dem Arrangieren und Einspielen von Songs und Sandra mit Kochen, Putzen und Häkeln verbringt, fehlt von Jos jede Spur. Sonst jedoch geschieht nichts, was das heimelige Landhausidyll trüben könnte. Auch als Sandra, begleitet von nervöser, Unheil ahnen lassender Filmmusik, im nahen Waldesdickicht Brombeeren für den geplanten Nachtisch pflückt, bleiben die bedeutungsschwanger angekündigten wilden Hunde aus.
Nachts jedoch hat Sandra einen schweren Alptraum: Vincent sitzt in einem Schaukelstuhl, ein Buch in der Hand haltend, und murmelt «Du, Sandy, ich muss Dir was gestehen: Ich, ich bin ein, äh, Werwolf.». Als er sich ihr daraufhin abrupt zuwendet, blickt sie in die treudoofen Augen eines hechelnden Hundegesichts. Schweißgebadet schreckt Sandra aus dem Schlaf und stellt fest, dass Vincent an ihrer Seite fehlt. Sie rennt ins Wohnzimmer, wo Vincent tatsächlich lesend im Schaukelstuhl sitzt. Aufgelöst berichtet sie von ihrem Traum, worauf er ihr erzählt, dass sein Vater an Lykanthropie litt und die Nachbarn ihn deshalb für einen Werwolf hielten, weshalb sie ihn mit Mistgabeln und brennendem Benzin zu Leibe rückten. Er sei umgekommen, als er brennend vom Dach fiel, auf das er sich geflüchtet hatte. Offizielle Todesursache: Dachschaden. Plötzlich ist ein matschiges Geräusch zu hören und Jos' Leiche wird durch die Katzenklappe geschoben.
Vincent flieht mit Sandra, da die Beiden nun schreckliche Angst haben. Als sie mit dem Auto unterwegs sind, läuft plötzlich etwas Größeres über die Fahrbahn und Vincent kann nicht rechtzeitig abbremsen, sodass es in die nahliegenden Büsche geschleudert wird. Sie halten an, da Sandra glaubt im Flug eine Person ausgemacht zu haben. Es stellt sich heraus, dass es ein grausam entstellter blutverschmierter Mann ist, der ihnen nun hysterisch aus dem Gebüsch entgegenspringt, mit seinen heraushängenden Augäpfeln wild um sich schlackernd. Von theatralischer Musik untermalt warnt der nunmehr Zusammenbrechende sie mit einer schwerfälligen, von Jaul-und Knurr-Lauten durchzogenen Stimme eindringlich vor umherstreunenden Werwölfen und prophezeit ihnen, dass sie bald sterben würden. Dabei sabbert er stark.
«Also keine Hunde, nur Werwölfe!», atmet Vincent erleichtert auf und beide kichern. Davon beruhigt lassen sie den jetzt nur noch röchelnden Verletzten liegen und kehren vergnügt in Vincents Haus zurück. Dort ist unterdessen der Strom ausgefallen und Sandra geht auf den Dachboden um Kerzen zu holen. Nach reichlich dramatischer Musik und unheimlichen Kameraperspektiven entdeckt sie im spärlichen Schein ihrer schwächelnden Taschenlampe ein altes Familienfoto, auf dem ihr aus dem Bildhintergrund plötzlich zwei rotglühende Augen entgegen blitzen. Einen spitzen Schrei ausstoßend eilt sie Treppe hinunter und bittet Vincent, nun doch von dort zu verschwinden.
Das Böse macht weiter[bearbeiten]
Abermals im Auto werden sie auf einmal von einem Rudel glutäugiger zähnefletschender Hunde verfolgt, welche es letztlich schaffen, die Reifen zu zerfetzen. Es kommt zu einem Unfall, bei dem das Auto völlig geschrottet wird. Vincents Schulter wird von einem der Hunde zerfleischt, dann wird er weggezerrt. Als Sandra es wieder wagt, die Augen zu öffnen, sucht sie im Dickicht panisch nach dem Verschollenen, als sie von einem hundeähnlichen Mann gepackt wird, der sie jedoch nicht zerfleischt, sondern ihr mit ruhiger Stimme mitteilt, dass Vincents Vater ihn damals gebissen hatte und er mit Vincent nun dasselbe getan habe, was Sandra einleuchtet, bevor sie schließlich anfängt zu schreien. Bevor sie den Schrei zu Ende ausgestoßen hat, ist die Bestie plötzlich wieder verschwunden. Trotz seiner offensichtlichen Verwandlung bleibt dem Zuschauer nicht verborgen, dass es sich bei der wolfsartigen Bestie um jenen Mann handelt, der den beiden Flüchtenden zuvor vors Auto geraten war: Der Werwolf trägt dasselbe karrierte Holzfällerhemd.
Schließlich findet Sandra Vincent, der auf allen Vieren zu einem Baum läuft und dort das Bein hebt, bevor er von schwermütiger Musik begleitet jaulend und knurrend auf dem Boden zusammensinkt. Zitternd reicht der gegen seine Verwandlung Ankämpfende Sandra einen Knüppel und fleht sie an, ihn zu erschlagen. Sandra hat bereits zum Erstschlag ausgeholt, als wie aus dem Nichts zwei Geschäftsleute auftauchen, die anbieten, Vincent und Sandra von ihrem Leid zu erlösen: „Haben bösartige Kreaturen Ihre gemeinsame Zeit in ein Horrorerlebnis verwandelt? Dann hilft nur eins: Ab in den Urlaub! Wir befreien Sie von diesem Schrecken, ganz einfach: Sie dichten - Wir vernichten!“ – „Halluziniere ich jetzt schon von Wichten?“ Mit diesem Satz Sandras endet der Film abrupt.
Resonanz[bearbeiten]
Der Film war ein Meilenstein des Horrorgenres. Was „Der amerikanerische Wehrwolf“ nur schüchtern andeutete, fand hier seine Vollendung. Genauestens abgestimmt auf das Niveau der Zuschauer, verfehlte der Film seine Wirkung nicht: Die Zuschauer waren angesichts der billigen Spezialeffekte und des hölzernen Handlungsstrangs nicht mehr imstande, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden und so brach eine Massenhysterie los: Tierheime wurden mit Hunden überschwemmt, in psychologischen Praxen stapelten sich Patienten mit akuter Hundephobie, das Märchen „Rotkäppchen“ kam auf den Index, die Zeitschrift „Wild und Hund“ wurde verboten, das Wort „Wolf“ aus dem Duden verbannt, der Eigenname „Wolf“ durch „Hamster“ ersetzt, sogar der Fleischwolfmarkt brach zusammen.
Trivia[bearbeiten]
- Die Idee zum Film basiert auf einer seltsam anmutenden Frage zu einem wildgewordenen Haushund, die in einem bekannten Internet-Fragenportal auftauchte: Was ist nur mit meinem Hündchen los…?
- Die Hauptrolle wurde mit einem untotem Rockstar besetzt, den man extra für diesen Film in einem unterirdischen Labor wieder zum Leben erweckt hatte, um noch einmal Profit aus ihm schlagen zu können. Zwar konnte man die Leichenstarre nicht wegbekommen, doch wie von den Machern beabsichtigt, brillierte er in seiner Rolle dadurch, dass er einfach nur er selber war und dabei gefilmt wurde. Wie die oben grob skizzierte Handlung erahnen lässt, entstanden so trotz des spärlichen Aufwands Szenen von verblüffender Glaubwürdigkeit. Der daraus resultierende Filmerfolg wirkte sich somit auch positiv auf die weitere Karriere des Rockstars aus, der sein Untotsein seither weiterhin auf der Bühne zelebriert und lange nicht daran denkt, in die kühle Gruft zurückzukehren.
Buch[bearbeiten]
Da der Film ein voller Erfolg war, plante Claudio Frag-Hasso ein Buch zum Film zu schreiben. Dies wurde aber verworfen, da die Kosten dafür zu hoch waren und auch, weil er Analphabet ist. Aus den gleichen Gründen wurde bereits auf ein Drehbuch verzichtet. Der Plot folgt stattdessen spontanen Eingebungen, die unter Zuhilfenahme einer Beneblungsmaschine entstanden, die dementsprechend reichlich eingesetzt wurde.
Kritik[bearbeiten]
„Das filigrane Wechselspiel der Protagonisten, das der Film zwar nicht zeigt und deshalb dem Normalzuschauschauer verborgen bleibt, setzt in diesem Genre neue Maßstäbe.“ Maßel Reich-Kanickel
„Das metaphorische Aufarbeiten der Vater-Sohn-Thematik ist ein zeitloses Thema und hält die Aufmerksamkeit des Zuschauers gefangen.“ Psychologie heute
„Das archetypisch Weibliche der jungen Sandra in Anlehnung an die griechische Mythologie setzt Akzente, die weit über eine bloße Unterhaltung hinauswirken.“ Brigitte
„Das unergründliche Schicksal, verkörpert durch das Wölfische, das jederzeit zuschnappen kann, hat der Menschheit schon seit eh und je Respekt abgerungen und verleiht dem Film eine tiefgründige Aura.“ Die Zeit
„Die unausgemalten Facetten, insbesondere am Schluss, lassen den Film im Bewusstsein des Zuschauers noch lange nachhallen. Hat es Sandra am Ende wirklich geholfen, sich einen Reim zu machen? Fand sie, finden wir wirklich den ersehnten Urlaub, den nötigen Balsam für unsere wundgescheuerte Seele, indem wir uns selbst etwas zusammenreimen? Der einzige Dichter ist Gott allein. Nur ER vermag sich wahrlich einen Reim zu machen.“ Katholische Sonntagszeitung
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