News:2017-08-17 – Berliner Luft ist pleite
News vom 17.08.2017
"Das ist die Berliner Luft Luft Luft, die mit dem besondren Duft Duft Duft" schrieb einst Heinrich Bolten-Baeckers, und Paul Lincke machte diesen Vers vermittels einer schmissigen Melodie unsterblich. Mittlerweile ist das Unternehmen Berliner Luft der Globalisierung zum Opfer gefallen und heißt daher Air Berlin. Es sorgt mittels fliegender Spezialmaschinen, die in Berlin Tegel landen und starten, für den besonderen Duft der Berliner Luft. Die Berliner sind daher für den Weiterbetrieb von Tegel. Gestern nahmen die Berliner aber eine Luftveränderung wahr. Irgendwie war die Luft dünner, und überhaupt, ihr Duft. Besorgte Bürger riefen die Kunden-Hotline von Air Berlin an. "Kein Anschluss unter dieser Nummer" hauchte eine durchaus sexy Stimme durch die Leitung, jedoch auch dieser Hauch hatte nicht mehr diesen Duft. In der Charité stand kein Krankenwagen mehr still - ständig Einlieferungen von Altberlinern wegen Atembeschwerden. Auch den Regierenden Bürgermeister Michael Müller erwischte es just, als er in einem Interview gefragt wurde, warum er denn nicht statt dem Hoffnungsvernichter Martin Schnulz Kanzlerkandidat der SPD geworden sei. Da sank er nach Luft ringend zu Boden.
KameloNews schickte eine ganze Karawane seiner grasenden Reporter nach Berlin, um der Misere auf den Grund zu gehen. Hatte Thomas die Misere zuviel Tränengas und Pfefferspray versprühen lassen? Der wiegelte ab: Nein er sei unschuldig. "Nun, vielleicht sollten wir uns bei der Industrie- und Handelskammer nach dem Wohl von Air Berlin erkundigen" meinte das schlaue Leitkamel unserer Karawane. Gesagt, getan sind wir jetzt alle schlauer: Air Berlin, so die hohen Kammerherren, sei pleite. Stracks marschierten unsere Nachrichtenkamele weiter zum Umwelt-Senator. Dort erfuhren wir, dass die Lage kritisch sei und mit weiterem Luftduftabbau zu rechnen sein. Bald würde Berlin riechen wie ein gewöhnliches Kaff. Die Ohnmachtsanfälle Berliner Lokalpatrioten würden deshalb auch weiterhin und mit noch immer steigender Vehemenz außerhalb von Lokalen und ohne Einwirkung von Schultheiß und Kindl Bier alleine durch Luftveränderung drastisch zunehmen. Der Berliner Senat werde noch heute den Ausnahmezustand ausrufen und den ganzen Alex in ein Notlazarett der Bundeswehr verwandeln lassen.
Die Ursprünge der Berliner Luft liegen in Tegel, bei den Borsig-Werken. Die von ihnen ausgehende Luftveredelung machte schon im Jahre 1900 den Duft Berlins. Mit Bau des Flughafens Tegel konnte der lokalpatriotische Duft durch fliegende Luftveredler der eigens gegründeten Firma Berliner Luft optimal über die ganze Stadt verbreitet werden. Was man vor 1898 Berliner Luft nannte war die Fahne des Eckenstehers Nante, die nur Passanten jener Ecke kannten. Schon von Nante kannte man linkische Sprüche, doch erst die linckischen Takte Musik von 1904 machten die Berliner Luft sprichwörtlich. Und nun? Der Wirtschaftssenator gab bekannt, dass die Dampfmaschinen der Firma Borsig nicht reaktivierbar sind, so dass selbst Berliner Luft Classic derzeit nicht lieferbar ist. Die Berliner Tourismuszentrale schlägt Alarm wegen Ausbleibens der Ausflügler vom Lande, die üblicherweise in dieser Jahreszeit Stadtluft schnuppern wollen. Was die Air-Berlin-Krise uns noch für Malheur bringt ist noch garnicht abzusehen.
Falls die Berliner Luft komplett abgeschnürt wird, könne der Frankfurter Konzern Luft-Hansel mi frischer Zuluft einspringen, so dessen Geschäftsleitung, jeden Tag 500 LKW Luftlieferungen aus der Mainmetropole dürften vorerst reichen. Jedoch hat der Chef des irren Konkurrenten Brian-Air etwas dagegen, dass Luft-Hansel die Lufthoheit über Berlin alleine übernimmt, der Ausgang des Streits ist derzeit ungewiss. Wird Berlin im Vakuum sterben?