Melerei

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
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Leise vergnügt vor sich hin mööeppendes Kamel im Wald am Rhein

Melerei ist die höchste der bildenden Künste. Im engeren Sinne befasst sich die Melerei mit der Schöpfung von Bildern von Melen, im konservativen Sinne der norddeutschen Schule also mit Bildnissen von Kamelen. So gesehen gehört die Schaffung der Kamelopedia dazu, soweit sie über Kamele bildet oder Bilder von Kamelen ganz platt vor Augen führt, vor dem inneren Auge des werten Lesers entstehen oder im norddeutschen Nebel erahnen lässt. Der im Lauf der neuzeitlichen Geschichte von Michel Camelangelo, Lucas Cramelnach, Cameloma Picasso und Waswilli Kamelinski geprägte erweiterte Kunstbegriff erlaubt aber auch die Darstellung aller Mele. Außer von weiterhin überwiegend dem Kamel wird daher moderne Melerei auch motiviert von Schemel, Dämel, Eumel, Bimmel, Pimmel, Lümmel, Fummel, Rummel, Rommel, Trommel, Bommel, Hummel, Himmel, Hammel, Kümmel, Kernel, Ärmel, Urmel, Carmel, Karamel, Dudamel usw..

Museum, ein Ort der Ruhe, außer bei der Vernissage. Für Kunstfans sind diese Treffen kunstverständiger Kamele die eigentliche Melerei.

Dominiert wird die Melerei heutzutage von der Technik der Pixelmontage. Meler und Melereinnen werden deshalb von der Kunstkritik auch gerne als Montagsmeler belächelt, die statt zum Pinsel zur App Paintbrush greifen. Und selbst altmodisch mit Stift, Kreide, Öl-, Acryl- oder Wasserfarbe gemalte oder mechanisch mit Zeichenbrett oder Schreibmaschine gemachte Melereien finden heutzutage meist auch nur noch dann größere Verbreitung, wenn sie in einer verpixelten Form übertragen werden. Kritiker sehen in der Melerei daher nur noch eine Riesenpixelei. Höhepixel, äh -punkt der Melerei war das Melennium, d.h. der 5000ste Geburtstag Ägyptens, der mit einem großen arabischen Frühling gefeiert wurde, bei dem als aufsehenerregendes Happening gleich zwei Pharaonen der Mu-Dynastie, nämlich Mubarak und Mursi gestürzt wurden. Nie waren mehr Esszimmer mit dem Bild des obligatorischen mööeppenden Kameles im Walde geschmückt. Warum Kamel im Walde, wenn es sich doch eher in Wüste oder Oase gefällt, dem Kameltreiber in der Karawanserei und dem ungebildeten Menschen im Zoo? Eben das ist die Kunst, dass der Künstler sich das Kamel im Wald vorstellen muss, damit das Bild entsteht. Einen röhrenden Hirsch im Wald braucht man nur aus der Natur abzumalen, was die Kunstkritik allenfalls als geistlose Trivialkunst bewertet.


Museen als Orte der Ruhe kaufen weniger Bilder von mööeppenden Kamelen, sondern eher stillere Motive. Verbreitet findet man dort das Portrait der schönen Melusine. Der Rahmen, in dem Bilder von (Ka)Melen gezeigt werden ist also entscheidend, welche Motive gezeigt werden. Während möeppendes Kamel im Wald und schöne Melusine meist in hölzernem höckerig geschwungenem Gelsenkirchener Barock-Bilderrahmen präsentiert werden, werden im banalen Plaste-Flachbilderrahmen von Pixelbildern eher Bewegtbilder erotischer Aktivität gezeigt. In Ämtern und Behörden, Banken und Versicherungen hingegen werden in ähnlichen Flachbilderrahmen Kamele vorzugsweise als Daten und Zahlen dargestellt. Das nennt man dann abstrakte Kunst.