Polit-Talk-Runde

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Die Polit-Talk-Runde wurde von den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten erfunden, um Kamele in ganz Schland politisch und kulturell per Television auf höchstem Niveau zu informieren und natürlich auch zu unterhalten.

Die Bürger fordern mehr Hitler-Dokus.

Der Auftrag des ZDF[bearbeiten]

Als öffentlich-rechtlicher Fernsehsender versteht sich die Zentrale Des Egyptischen Fernsehens auch als Bote der Kultur gegenüber dem einfachen Kamel. Zusammen mit der ARD bringt sie den Kamelen in Schland bei, welche Musik sie hören sollten, und erklärt ihnen, warum Paris Hilton nicht dasselbe Höschen trägt wie die viel zu dicke Britney Spears. Als Pausenfüller neben diesen Leuchttürmen deutscher Leitkultur reihen sich Seifenopern und Kochsendungen an politische Informationsdokumentationen über Hitler. Natürlich reichen den deutschen Kamelen 200 Hitler-Dokus pro Woche und der Hitler-Tagesbericht der BILD bei weitem nicht aus. Sie wollen mehr. Um dem einfachen Kamel zu erklären, was ein Hitler ist, wofür man ihn braucht und warum man ihn nicht für seine gute Politik loben sollte, schlachtet die ZDF von Zeit zu Zeit ein Dromedar im Fernsehen – natürlich im politischen Sinne, im Rahmen einer Polit-Talk-Runde. Zum Schlachten echter Dromedare hat das ZDF dem Johannes schließlich eine Kochsendung gegeben.

Die Skandal-Runde des Jahres[bearbeiten]

Um den Bürgern die Möglichkeit einer differenzierten Auseinandersetzung mit sich differenziert mit dem dritten Reich auseinandersetzenden Kamelen zu bieten, hat die ZDF am 09.10.07 eine besondere Polit-Talk-Runde organisiert, die es aufgrund ihres politischen Charakters, der scharfen Skizzierung deutscher Geschichte und dem enormen Bildungsniveau sogar in die Schulbücher geschafft hat. Die Preise für Schulbücher sind daraufhin astronomisch gestiegen, allerdungs proportional zum Inhalt. Zu Gast beim entsprechend qualifizierten Moderator waren Schlands klügste Experten zum Thema deutsche Geschichte. Diese haben dann gemeinsam der Skandal-Autorin Eva Herman eine Plattform geboten, um ihr Buch zu verkaufen. Alle Kamele in Schland wollten diese Sendung sehen, um sich an ihrer reichen Bildung zu laben.

Die Akteure[bearbeiten]

Talk-Runden, Kochsendungen, Fußball und das Wetter finden generell immer bei Johannes Baptist Kerner statt, weil der so glatt ist, dass ihn glatt alle gern haben. Eine Talk-Sendung mit Johannes B. Kerner heißt praktischerweise beim ZDF "Johannes B. Kerner". Das ist gut für Kamele, denn so etwas versteht echt jedes Kamel. Natürlich hat der Johannes auch jede Menge Gäste geladen.

Johannes Baptist Kerner[bearbeiten]

Johannes B. Kerner hat schon als kleiner Junge gerne alle möglichen Leute gefragt, wie es ihnen geht und ob ihnen das Wetter gefällt. Das konnte der kleine Johannes irgendwann so gut, dass er beim ZDF eine eigene Sendung bekommen hat. Normalerweise beschränkt sich der Inhalt dieser Sendung darauf, dass der Johannes den Boris Becker einlädt und ihm spannende Fragen zu seinem letzten Urlaub auf Gran Canaria stellt.

  • JBK: "Und da kann man ja so toll Golf spielen in Spanien, konntest du auch Golf spielen, Boris?"
  • BB: "Ähh, ja klar, Golf."
  • JBK: "Und da kann man ja so toll essen in Spanien! Hast du mal diese Muscheln probiert, Boris? Wie hießen die noch...?"
  • BB: "Ähh, ja klar, Tortellini."

Johannes B. Kerner wurde als Moderator nicht wegen seiner hohen Bildung oder des politischen Anspruchs gewählt, sondern weil die meisten Kamele sein Gesicht kennen und man sicher gehen wollte, dass kein Zuschauer erschrickt und aus Versehen den Fernseher ausmacht. Von Geschichte und Politik hat der Johannes leider keine Ahnung; macht aber nichts, dafür hat er ja auch Gäste eingeladen. Außerdem hätte sonst ja auch der Name der Sendung nicht mehr gepasst.

Eva Herman[bearbeiten]

Eva Herman schreibt Bücher, die keiner lesen will, über Themen, die allen zu den Ohren raus hängen, auf einem Niveau, das jeden Morgen von der viel bunteren BILD-Zeitung erreicht wird. Eigentlich kann sie nicht so gut schreiben; braucht sie aber auch nicht, denn Bücher schreibt man nicht, um damit vor seinen Freunden zu prahlen, sondern um Kohle zu scheffeln. Das kann die Eva nämlich gut. Die Wochen und Monate vor der Sendung nutzt sie jeden Tag dazu, irgendeiner Kamera zu erzählen, dass Hitler eigentlich zwar nicht ganz OK war, aber seine Familien-Politik eigentlich teilweise schon. Das tut sie vor allem, um sich dann am folgenden Tag davon zu distanzieren, zumindest teilweise, aber keinesfalls klar genug, um es nicht nochmals erklären zu müssen, nur damit sie dann am übernächsten Tag noch mal irgendwas Hitlermäßiges toll finden kann. Denn: In Schland wollen die Kamele unbedingt mehr wissen über diesen Hitler und die Nachfrage nach langweiligen Büchern steigt, wenn die Öde-Eva zur Hitler-Eva wird. Es dauert keinen Tag, da bekommt die Eva in jedem Nachrichten-Magazin eine eigene Rubrik, die sogar populär genug ist, um mit der täglichen Paris-Britney-Schlüpfer-Frage zu konkurrieren. Klar, dass die ZDF einschalten muss, wo sie doch mitzuständig ist für alle Hitler-Fragen.

Margarete Schreinemakers[bearbeiten]

Margarete Schreinemakers wurde eingeladen, weil niemand so herzzerreißend weinen kann wie die Margarete. Zwar wurde sie wegen ihrer permanenten Weinkrämpfe vom Arzt schon vor Jahren krank geschrieben und muss eigentlich gar nicht mehr im Fernsehen weinen, aber in der klügsten Polit-Talk-Runde aller Zeiten ist das natürlich Ehrensache.

Senta Berger[bearbeiten]

Senta Berger ist die große Schwester von der Margarete. Sie wurde eingeladen, weil sie genauso erschüttert sein kann wie die Margarete und damit die beiden sich jedesmal, wenn der Johannes die Eva zu Wort kommen lässt, gegenseitig in den Arm nehmen können.

Mario Barth[bearbeiten]

Mario Barth ist der Quoten-Komiker der Sendung und trägt somit zum kulturellen Rahmen der Runde bei. Er hat genauso keine Ahnung von Politik oder Geschichte wie der Johannes, ist aber lustiger. Natürlich schalten dank dem Mario auch mehr junge Kamele ein, denn sie hegen die berechtigte Hoffnung, dass der Mario was Lustiges über die Nippel von seiner Freundin erzählt. Lachen, Titten und Politik, das funktioniert schon in der Tagespresse so gut, warum denn nicht auch in der ZDF.

Der Professor[bearbeiten]

Derjenige Teilnehmer der Runde, der nach der 9. Klasse noch zur Schule gegangen ist, bringt als einziger Sachverstand zum Thema mit. Weil ihn das zum Streber macht, hat der Johannes ihn natürlich ganz weit weg gesetzt. Gelegentlich hat der Professor die Aufgabe, dem Publikum den geschichtlichen Hintergrund zur Sendung zu erläutern. Er wählt dazu die rhetorische Form von Löwenzahn und überfordert so vor allem den Johannes.

Das Publikum[bearbeiten]

Um die Zielgruppe möglichst genau zu treffen, wurden nach dem Zufallsprinzip Einladungen an Abonnenten der BILD geschickt. Das Publikum hat die Aufgabe, still zu sein, wenn der Professor etwas sagt (damit es wichtiger klingt), zu lachen, wenn der Mario etwas sagt, und zu klatschen, wenn das Leuchtschild über dem Studio-Set sie dazu auffordert. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, denn sonst wüssten die Zuschauer zu Hause ja nicht, was sie klug, witzig oder toll finden sollten. Denn wenn man die Zuschauer zum Selberdenken animieren würde, würden sie ja eventuell nicht mehr Johannes B. Kerner gucken.

Der Ablauf[bearbeiten]

Der Ablauf folgt einem simplen Muster. Zuerst stellt Johannes der Eva eine Frage, die auf seiner Karte steht. Die Eva antwortet auf diese Frage, der Johannes versteht es nicht und die Margarete und die Senta liegen sich weinend in den Armen, schütteln ihre Köpfe und rufen immer wieder: "Das geht doch nicht". Dann hat Johannes genau vier Möglichkeiten.

1. Nachhaken[bearbeiten]

Er stellt dieselbe Frage noch mal. Die Eva merkt natürlich, dass der Johannes nicht der Klügste ist und reagiert genervt. Dass die Eva genervt reagiert, ist für die Senta und ihre verheulte Schwester natürlich nicht zu ertragen, also bekommen beide einen Weinkrampf und rufen immer wieder: "Das geht einfach nicht, das geht doch nicht, sowas geht wirklich nicht." Dann schüttelt der Johannes den Kopf und gibt Eva die Schuld an der Misere. Der Mario sitzt einfach da und grinst lustig in die Kamera; das Publikum muss in diesem Moment sehr leise sein.

2. Expertenmeinung einholen[bearbeiten]

Er zögert kurz und sieht sich hilfesuchend nach dem Professor um. Der Professor erklärt noch mal in aller Ruhe – ähnlich einem sehr geduldigen Sonderschullehrer – warum auch die Familien-Politik bei Hitler eher suboptimal war. Alle gucken gespannt auf den Professor, das Publikum ist total leise. Man lernt. Dann zeigt die Kamera den Johannes, der wie ein Hirsch im Scheinwerferlicht guckt, weil er nichts begriffen hat.

3. Die Stimmung lockern[bearbeiten]

Er fragt den Mario, ob der denn auch eine Mutter hat. Mario erwacht aus seiner grinsenden Denkstarre und spult sein Programm ab: "Mutter, ach, ich sach dir, komm. Meeeeeeiene Mutter, man, man, man, die arme Frau. Mutter! Hat einer von euch ne Mutter? Mutter? Kennt ihr das? Habt ihr das?" Irre komisch. Das Publikum wirft sich weg vor lachen. Der Johannes kramt in seinen Karten.

4. Sachlich zitieren[bearbeiten]

Er gibt der Eva mal die Möglichkeit, sich von ihrem selbstkreierten Skandal zu distanzieren und zitiert eine Buch-Passage, die im Zusammenhang subtil darauf hindeutet, dass die Eva das dritte Reich verehrt und sich zwanzig Kinder von Hitler persönlich wünscht. Die Eva merkt natürlich, dass der Johannes gar nicht fair sein möchte und reagiert genervt. Dass die Eva genervt reagiert, ist für die Senta und ihre verheulte Schwester natürlich nicht zu ertragen, also bekommen beide einen Weinkrampf und rufen immer wieder: "Das geht einfach nicht, das geht doch nicht, sowas geht wirklich nicht." Dann schüttelt der Johannes den Kopf und gibt Eva die Schuld an der Misere. Der Mario sitzt einfach da und grinst lustig in die Kamera; das Publikum muss in diesem Moment sehr leise sein.

Dieses Programm spielt der Johannes einfach ein paar Mal durch, nur ganz zum Schluss muss er aufpassen, dass noch Zeit bleibt, um die Eva rauszuschmeißen. Das hat der Johannes sich aus Hollywood abgeguckt; die Bösen verlieren am Schluss immer und müssen irgendwie weg. Der Johannes ist eben schon ein richtiger Star.

Lernen aus Dialogen[bearbeiten]

  • Eva: "Meiner Meinung nach könnte..."
  • JBK: "Nein. Wir haben gerade den Professor gefragt und der muss es doch wissen, weil er Professor ist!"

Conclusio: Man sollte immer auf Autoritäten hören, egal in welche Wüste der Weg auch geht. Ein Professor hat immer Recht. Das hat uns die Geschichte gelehrt.

  • Eva: "Hitler.."
  • Senta: "Sie hat Hitler gesagt, ich bin entsetzt. Warum tut sie das nur? Warum?" (Nimmt ihre Schwester in den Arm und weint.)

Conclusio: "Hitler sagt man einfach nicht"

  • Eva: "Auf Autobahnen fahren wir ja heute auch noch!"
  • JBK: "Nee, Autobahnen geht gar nicht."
  • Senta: "Nee, geht nicht!"
  • Grete: "Nee, geht nicht!"

Conclusio (1): Generell kann man alles, was im dritten Reich geschehen ist, rechtfertigen, solange in Deutschland Autobahnen benutzt werden.
Conclusio (2): Autobahnen geht eben halt einfach nicht.

Trivia[bearbeiten]

  • Die Eva-Runde hatte beim eher dümpelnden Johannes eine Rekordquote, obwohl es überhaupt nicht um die Quote ging.
  • Die Margarete hat jetzt eine eigene Sendung bei 9-Live, wo sie alle möglichen Leute in den Arm nimmt.
  • Die Eva hat 23 Mio. Bücher verkauft und lebt jetzt in Dubai.
  • Der Professor hat die Sendung noch mal auf Band gesehen und begab sich kurz darauf in psychiatrische Behandlung.
  • 14 von 10 Kamelen, welche die Sendung geguckt haben, sind jetzt dümmer als zuvor.

Siehe auch.png Siehe vielleicht: Verstärkung
Siehe auch.png Siehe unbedingt: Multihöckerherde
Siehe auch.png Schau mal in die Wahnsinnig Weite Wüste: Bericht zur Sendung in der Süddeutschen