Wünschelrute
Das Fortpflanzungsorgan eines männlichen Kamels wird im Umgangsmööepp auch Rute genannt und weil sich immer noch hartnäckig viele Mysterien um die Rutenlänge ranken, suchen viele Kamel-Weibchen ihre Männchen anhand der Rutenlänge aus. Die Wünschelrute ist eine Plastikprothese für kurzrutige Kamelmännchen, die in beinahe jeder realistischen Wunschlänge erworben werden kann. Der künstliche Aufsatz vermindert glücklicher Weise die Weibchenfindungsproblematik für betroffene Kamele drastisch. Das ist ein auch Grund dafür, warum beispielsweise die Dromedar-Altwelt-Krankenkasse (DAK), die Dubai-Eratzkasse und die Fortpflanzungstechnikerkrankenkasse die Anschaffungskosten für diese Prothesen zu 60 % übernehmen. Frei nach dem Motto, sozial ist, wer Kinder macht, konnte hierdurch ein weiterer Herdenpopulationsrückgang vermieden werden. Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, eine Rute mit einer Länge von 6 Ellen (1 Elle = 1/2 Höcker) wurde bisher noch nie beobachtet. Es ist auch nur ein Gerücht, dass Kamele mit kurzen Ruten ihre Kinder häufiger Ruth nennen als andere. Häufiges Lügen ruft ebenfalls kein spontanes Rutenwachstum hervor. Neuerdings haben Wünschelrutengänger auch keine Probleme mehr mit Wasseradern bzw. beim Wasserlassen. Wird eine Wünschelrute ausschließlich zum Zwecke des Weibchenabschleppens benötigt, spricht man von einer Angelrute. Bei Knecht Ruprecht wurde bisher die längste, natürlich gewachsene Rute gemessen, diese war so lang, dass er sie sich sogar als Gürtel umbinden konnte.
Die Notwendigkeit des Erwerbs einer Wünschelrute resultiert aber nicht nur aus fortpflanzungstechnischen Gründen, sondern auch schlicht und einfach aus der Tatsache, dass Kamele mit langen Ruten sich in der Regel deutliche besser orientieren können. Man spricht deshalb auch vom
R(o)utenplaner-Effekt. Während Humanoide immer ihrer Nase nachlaufen können und so einfach den Weg zum Ziel finden, mussten die Kamele, die ja bekanntlich nur mit relativ platten Nasen gesegnet sind, auf ein anderes Körperteil ausweichen. Für Kamele deren Rute nicht mindestens 30 cm über ihre Kinnspitze herausragt, stellt sich die Navigation daher äußerst schwierig dar. Und die Anweisungen des Weibchens aus dem Hintergrund, „wie z.B. nach 30 m rechts ab, SIE haben das Ziel erreicht, nicht so schnell, der hatte aber Vorfahrt oder schau mal ein Hufgeschäft“, sind auch nur in seltenen Ausnahmefällen sonderlich zuverlässig oder hilfreich. Darüber hinaus sind weibliche Singel-Kamele auch beim Einparken meist stark benachteiligt und benötigen speziell zugewiesene, extra breite Stellflächen in der Wüste.
Übrigens: Männliche Kamele können sicherlich nicht besser navigieren, nur weil Weibchen mit Ihren Höckern wackeln. Auch wenn die Rutenlänge hierdurch u.U. deutlich beeinflusst wird, so führt doch der Sauerstoffmangel im Gehirn meist zur völligen Orientierungslosigkeit und zu absolut irrationalem Handeln.
Nicht zu verwechseln mit: Ruthennen, Rutland, Rutenzug, Rutengeher, Rüttgers