Ka
Der Ka ist ein bei Firma Ford von Frauen für Frauen entwickeltes Kraftfahrzeug. Es handelt sich um einen vierrädrigen Höcker. Natürlich sollte dieses sogenannte Automobil nicht nur fließbandfertigungstauglich sein wie Ford's Tee-Modell, dieser dampfende und qualmende vierrädrige Samowar, sondern auch praktisch zum Einkaufen. Und in der Tat sieht man heute viele Frauen auf den rollenden Höckern sitzend ihre Einkaufswagen schiebend durch Supermärkte, Palettenlager und sonstige Resterampen flitzen. Die regelmäßigen Staus von KA-RAitenden WAiberN (KARAWANen) auf Einkaufstour gehören heutzutage zum Bild der traditionellen (Einzel)Handelsrouten. Die hochintelligenten High-Tech-Einkaufsflitzer gelten als absolut unfallfrei. KameloNews ermittelte allerdings neulich investigativ aus geheimen Unterlagen von Automobil-Lobbyist Matthias Wissmann, dass es da noch ein Restrisiko gibt. Und tatsächlich kam es jüngst auf Titiwu zum größten anzunehmenden Ka-Unfall (GAKAU):
Ein Wal-Mart öffnete auf der einsamen Insel seine Pforten. Wutz, die Haushälterin und heimliche Geliebte von Professor Habakuk Tibatong, wurde von dem freundlichen Pottwal an der Kasse überredet zum Kauf eines Ka. Das brachte nicht nur ihren sparsamen Chef auf die Palme, sondern führte auch noch zu allerlei sonstigem Ungemach. Zuerst ging es gegen die indigenen Reptilien der Insel: Beim Einparken zuhause ging Waran Wawa's Mupfel zu Bruch. Aber das war nur der kleinste anzunehmende Unfall. Wawa war Wutz schließlich ziemlich egal. Aber ein Immigranten-Reptil, das Urmel, das Wutz eigentlich ans Herz gewachsen war, wurde das nächste Unfallopfer. Kaum hatte Wutz die erste Rate für ihren Ka abgestottert und den neuesten Wal-Mart-Prospekt im Briefkasten vorgefunden, raste sie mit überhöhter Geschwindigkeit auf ihrem Ka durch die 30km/h-Zone ihres Wohngebietes, nur um 30 Cent für Hormocenta "sensitiv" zu sparen, das ihr doch ewige Jugend versprach. An der Eisdiele auf der Kreuzung stand wie immer ihr Urmeli um Schlumpf-Eis an, das Eis das so schön blau ist wie der Eisberg, der einmal das Ei über den Ozean trug, das Ei, das Wutz dann ausbrütete, womit sie dem dann daraus geschlüpften Urmel erstmals schweinische Wärme vermittelte. Schusch Schuhschnabel stand auch in der Schlange, hatte aber zum Glück wie immer niegelnagelneue Schuhe an, in denen er elegant beiseite hüpfte. Auch Seelefant konnte seinen Schwanz noch rechtzeitig einziehen und nahm gelassen sein Eis entgegen, denn er war gerade dran. Aber Urmeli, in süßen blauen Eisbergträumen gefangen, ahnte nichts von der herannahenden Gefahr. So nahm die Tragödie ihren Lauf. Wutz fiel plötzlich vom Höcker, verlor ihre Brille und wusste deshalb garnicht wie ihr geschah. Ihr Urmeli hatte sie gnadenlos über den Haufen gefahren - wegen 30 Cent. Der Insel-Polizist verhängte sofort eine Strafe von 30 Dollar für Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit. Das überfahrene Urmel aber hatte fortan keine Flügel mehr, sondern anstelle dessen einen Höcker auf dem Rücken. "Schöner Rücken kann auch entzücken" wollte Seelefant es trösten, aber das Urmel sah sich mit dem intelligenten High-Tech-Ungetüm auf dem Rücken nicht mehr als Ur-Tier, sondern als Ka-Tier. Und auch Biologie-Professor Tibatong staunte nicht schlecht: Selbst eine genetische Untersuchung ergab, dass Urmel und "Ka"-Höcker nunmehr untrennbar zusammengehörten. Völlig konsterniert nahm er seine wissenschaftlichen Aufzeichnungen zur Hand und strich ebenfalls das "Ur" aus dem Namen des von ihm entdeckten Reptils und ersetzte es durch ein "Ka". So entstand durch einen tragischen Unfall auf der Kreuzung aus dem Ka und dem Urmel das "Kamel". Wutz gewöhnte sich zwar schnell daran, nach "Kameli" statt nach ihrem Urmeli zu rufen, aber der Unfall blieb der Albtraum des Ka-Wesens. Statt von blauen Eisbergen träumte es fortan von einem Leben in der Wüste. Es wuchs ihm ein Fell, damit es ihm richtig wüstenheiß wurde, und seine zu Klump gefahrenen Hände und Füße verheilten lediglich zu ungelenken Hufen. Beim 1-jährigen Jubiläum des Wal-Mart gewann es am Glücksrad eine Pauschal-Reise nach Tunesien, von der es nicht mehr heimkehrte. In der Sahara, heißt es, sehe man seitdem immer häufiger Karawanen von Kamelen auf den traditionellen Handelsrouten.