Grönlandhund

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Zusammen fast so intelligent wie ein halbes Pfund Weißbrot: Ein Rudel Grönlandhunde.
Früher, so vor ca. einunddrölfzigtausend Jahren, lebten im Urwald Brasiliens große Hunde. Sie waren nicht nur äußerst intelligent, sondern auch grün. Dies hatte den Vorteil, dass sie sich als zu klein geratener Urwaldbaum tarnen konnten, wenn etwas sie fressen wollte, und war daher evolutionär äußerst vorteilhaft.

Aufgrund dieser Farbgebung und des Umstandes, dass sie im Gegensatz zu den Seehunden an Land lebten, wurden sie als Grüne Landhunde bezeichnet. Da sie aber aus welchen Gründen auch immer der Ami-Sprache zugeneigt waren, nannten sie sich selbst als Green Land Dogs.

Sie hatten jedoch ein gravierendes Problem: Eine Gruppe von ehemaligen Ratten, die vor Urzeiten mal beschlossen hatte, jetzt auch Hunde zu sein, Chihuahuas genannt, hatte nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag damit zu verbringen, auf den armen Grünen Landhunden herumzuspringen und dabei zu singen: “Chihuahua here, Chihuahua there, everybody wants it everywhere …”

Den Grünen Landhunden ging das irgendwann verständlicherweise so auf den Keks, dass sie beschlossen, auszuwandern. So bauten sie ein Floß und segelten Richtung Norden. Nach einer langen Fahrt, immer verfolgt von den (immernoch singenden) Chihuahuas, die ihr Lieblingsspielzeug nicht verlieren wollten, kamen die Grünen Landhunde an. Zwar nicht in Norden, sondern in Grönland, aber das machte ihnen nichts aus. Es gefiel ihnen sehr gut, und so beschlossen sie für immer dort zu bleiben.

Damit sie auf ewig ihre Ruhe hätten, malten sie mit einem großen roten Filzstift eine Linie quer über die Insel. diese bezeichneten sie als Hundeäuqator. Niemals mehr sollte ein fremder Hund (womöglich gar ein Chihuahua!) ihn überqueren und ihn ihren Teil Grönlands gelangen.

Allerdings verloren die Grünen Landhunde im Laufe der Evolution ihre nun nicht mehr benötigte grüne Farbe, und damit leider auch ihre Intelligenz. Bald waren sie fast so weiß wie ein Eisberg, und auch fast genauso schlau. Da sie sich mangels Intelligenz nichtmehr an ihre grüne Vergangenheit in Brasilien erinnerten, entfernte die Volksetymologie aus der nun nicht mehr verständlichen Bezeichnung Green Land Dog (Grüner Landhund) ein Leerzeichen, sodass der Greenland Dog (Grönlandhund) entstannd.

Die Grönlandhunde wurden aufgrund ihrer großen Dämlichkeit bald von den einheimischen Eskimos gefangen. dies war sehr einfach: Man musste sich nur mitten in die verschneite Landschaft stellen, und laut rufen „Hierher, qimmeq, qimmeq, qimmeq!“, und schon kam ein neugieriger Grönlandhund angelaufen. Mit einer an einer Angel befestigten Wurst konnte dieser bequem geangelt und nach Hause getragen werden. Aus dem charakteristischen Lockruf qimmeq, einer für normale Mitteleuropäer nicht auszusprechenden Buchstabenkobination, wurde später auch die grönländische Bezeichung für Grönlandhunde im speziellen und für Hunde im allgemeinen.

Eine weitere Fangmethoe bestand darin, einen Grönlandhund zu erschrecken, worauf hin er sich instinktiv als Baum zu tarnen versuchte. Aufgrund der fehlenden grünen Farbe gelang dies jedoch nicht mehr, und außerdem gibt es in Grönland ohnehin keine Bäume. Den farblosen, aber baumförmigen Grönlandhund konnte man nun bequem in einen Sack stecken und abtransportieren.

Bald waren alle Grönlandhunde gefangen, was die Eskimos vor ein neues Problem stellte. Was sollten sie mit den ganzen Grönlandhunden anfangen? Zwar konnte man aus ihrem Fell stylische Handschuhe herstellen, doch für alle ihnen übertagenen Aufgaben waren sie einfach zu blöd. Sie brachten weder den Müll raus, noch die Zeitung rein; ja sie konnten nichteinmal die Stuererklärung für ihren Besitzer erledigen. Außer dumm zu glotzen und seltsam zu fiepen brachten sie nichts mehr zu stande.

Schließlich kam man doch noch auf eine Idee für eine sinnvolle Verwendung der Grönlandhunde: Sie waren groß, stark und ziemlich blöd, und damit wie geschaffen für einen Einsatz als Schlittenhunde.

Und tatsächlich: Mit einer kleinen, aber gezielten Prise Gewalt konnte man ihnen den Unterschied zwischen rechts und links eintrichtern; und mehr braucht ein Schlittenhund nicht zu wissen.

Und so leben sie bis heute glücklich und zufrieden, denn aufgrund ihrer geistigen Beschränktheit halten sie es für das größte Glück auf Erden, dazu gezwungen zu werden, schwere Dinge durch die Gegend zu ziehen und dafür als Belohnung hin und wieder ein paar stinkende Walross-Innereien zu bekommen.

In der Zwischenzeit haben die Chihuahuas allerdings aufgerüstet: Durch gezielte Förderung des Treibhauseffektes haben sie begonnen, die Eisvorkommen in Grönland abzuschmelzen, und so den natürlichen Lebensraum der Grönlandhunde zu zerstören. Und vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihre Truppen in Bewegung setzen, um Grönland einzunehmen.

Daher unser Tipp: Falls Sie einen echten Grönlandhund in Grönland sehen wollen, tun Sie es jetzt, bevor die Chihuahuas dort einfallen und alle Grönlandhunde so lange laut singend in den Boden hüpfen, bis diese platt sind, wie eine hässliche, stinkende, fellige Flunder!

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