Vulturismus

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Der Vulturismus, auch Vul-Tourismus oder „Is wull so watt“, ist eine der Weltreligionen, allerdings eine inoffizielle, da ihr fast ausschließlich Geier angehören. Aufgrund großer Ähnlichkeiten zum Christentum vermuten Theologen, dass der Vulturismus sich entweder daraus entwickelte oder die Reaktion der Geier in Menschengestalt auf jenes war.

Herkunft des Namens[bearbeiten]

Die korrekte Schreibweise ist „Vulturismus“, nicht, wie oben angegeben, „Vul-Tourismus“ (oder gar „Wull-Tourismus“, wie manche unterbelichteten Kamele das buchstabieren). Die anderen Schreibweisen sind aber auch gerne verwendet, verhüllend besonders „Is wull so watt“, was so etwas wie die plattdeutsche Version zu „Weiß der Geier“ darstellt.

Der Name kommt (natürlich in seiner richtigen Schreibweise) vom lateinischen Vultur („Geier“), natürlich mit der Begründung, dass über 99,9% der Vulturismus-Anhänger Geier sind.

Grundsatz[bearbeiten]

Der Grundsatz des Vulturismus lautet „Hoc sciat vultur!“ - noch eine Version von „Weiß der Geier!“, diesmal aber auf Latein. Dieser Satz ist Segen und Glaubensbekenntnis zugleich; vulturistische Priester segnen folgendermaßen:

Priester: „Hoc sciat vultur, mein Sohn!“ (bei Jungen) „Hoc sciat vultur, meine Tochter!“ (bei Mädchen)
Gläubige(r): „Hoc sciat vultur!“ / „Lang lebe der Geier!“ / (in Großbritannien) „That knows the vulture!“

Ein gläubiger Condor beim Gebet

Der Satz „Hoc sciat vultur!“ muss auch in jedem Gebet vorkommen. Einmal reicht, sagen die meisten Vulturismuspriester (diese nennen sich übrigens Vulturinatoren).

Gebete[bearbeiten]

Vom Händefalten halten Geier nichts. Da sie keine haben, ist das auch nicht anders zu erwarten. Aber wenigstens Flügelfalten wäre ja schön...

Vom Christentum hat der Vulturismus das Kreuzzeichen übernommen, auch wenn es dort nicht obligatorisch ist - immerhin sind die Geier in Menschengestalt die einzigen Vulturismus-Anhänger, die das überhaupt können. Das „Amen“ am Ende (Aramäisch für „ja“) wurde durch den entsprechenden Begriff der Geiersprache ersetzt: „kkahj“.

Wie oben schon erwähnt, sollte mindestens einmal in einem vulturistischen Gebet der Satz „Hoc sciat vultur“ vorkommen. Um es nicht zu vergessen, packen viele Anhänger des Vulturismus den Satz ganz an den Anfang. Jedes Gebet ist dem Heiligen Geier gewidmet; ein Beispiel könnte sein:

    „Im Namen des Geierpapas, und des Geiereis, und des Heiligen Geiers!
    Ich bitte dich um die Genesung meines rechten Flügels, den mir der Geier-Flugabwehrdienst durchschossen hat.
    Wann wird es geschehen?
    Hoc sciat vultur.
    Kkahj.“



*Geier vor dem Aufnahmeritual gelten als Schmutzgeier hiero.gif „Schmutzgeier“,
während die mit höheren Weihen Gänsegeier hiero.gif „Gänsegeier“
genannt werden. Der Rest ist leider verlorengegangen.

Oberhaupt[bearbeiten]

Der seit 1999 amtierende P-Aas-t, feierlich mit übergroßem Stehkragen und todernster Miene

Das Oberhaupt des Vulturismus ist der P-Aas-t, auch Cadaver [Vultur] Vorax Maximus (lat. „Größter Aasfresser“) genannt, der ein direkter Nachfolger des ersten und einzigen und größten Geier-Kuckuck-Hybriden (Siehe auch.png Siehe: Petrus im Christentum) ist. Seit 1999 ist als P-Aas-t der Bartgeier Wayne eingesetzt.

Der P-Aas-t wird nach dem Tod des amtierenden P-Aas-t neu gewählt. Wahlberechtigt sind alle Vultinäle. Vultinäle sind die Vulturismus-Priester des engsten Kreises um den P-Aas-t, also die, die sich am leichtesten an seinem Ruhm begeiern können.

Vulturinal mit stolzgeschwellter Brust

Zur Wahl kommen die Vulturinäle auf Schloss Neugeierstein, dem Amtssitz des P-Aas-t, zusammen. Dies geschieht, sobald der alte P-Aas-t tot ist. Die Vulturinäle werden jeweils in je einen Raum eingeschlossen, wo ihnen ein in Geiersprache geschriebener Lebenslauf jedes Qualifizierten (das sind die, die gewählt werden können, und in der Regel alle Vulturinäle) vorgelegt wird. Nachdem alle Vulturinäle alle Lebensläufe durchgelesen haben (auch ihren eigenen, falls sie selbst qualifiziert sind), bekommt jeder einen Ankreuzbogen, auf dem angekreuzt werden soll, wer der neue P-Aas-t werden soll. Selbstwählen ist verboten, damit ein vernünftiges Ergebnis erzielt werden kann.

Nach der Auszählung der Stimmen und der Festlegung und Kürung des neuen P-Aas-t dürfen die Vulturinäle als Belohnung für ihre Mühen den Kadaver des alten P-Aas-t auffressen.

Geierdienste[bearbeiten]

Die Tradition des Gottesdienstes verkam für den Vulturismus zum nicht sehr ehrenvollen Geierdienst. Er findet statt im Gemeindehorst (nicht Lokalhorst) der Geier- oder Vulturistengemeinde, und ähnelt in keiner Weise der gesitteten Messe, die man von Humanoiden und Kamelen gewohnt ist. Eklig mitanzusehen sind zum Beispiel die Fressorgien, die in großer Zahl während des Geierdienstes ausgetragen werden.

Der traditionelle Ablauf eines Geierdienstes lautet wie folgt:

  1. Alle stehen auf und setzen sich wieder. Das hebt die Stimmung, und alle machen mit.
  2. Dann werden Trinklieder gesungen. (Diese sind allesamt verzeichnet im Geierslob.
  3. Wenn auch die letzten Deppen fertig sind, wird ein Gebet gesprochen. Dabei stehen alle auf und setzen sich wieder, bis das Gebet zu Ende ist.
  4. Anschließend geht der Geierpriester, der den Geierdienst führt, herum und segnet die Vulturismus-Anhänger mit Weinrauch. Dabei werden auch jede Menge Federn freigesetzt. Das soll Glück bringen.
  5. Nun folgt die Erste Lesung (aus dem Alten Testament), in der meist so viele schlüpfrige Stellen sind, dass es für die Zuhörer eine Freude ist, sich daran zu begeiern.
  6. Wenn dies fertig ist, rufen alle laut: „Warum zum Henker weiß der Geier das?“ und fangen an, ein wildes Loblied auf den Heiligen Geier zu singen.
  7. Wenn das überstanden ist, gibt es die Zweite Lesung (zumeist aus dem Tollen Neuen Testament oder TNT, aber hin und wieder auch aus der Postbotengeschichte). Besonders beliebt ist die Erzählung, die sehr anschaulich beschreibt, wie das Heilige Geierei entsteht. Diese heizt die Menge ordentlich an (mehr als alle anderen Geschichten).
  8. Dies geschieht, damit im Magen genug Platz für die Nun folgt die Fressorgie. Auf dem Altar werden Aasgerichte bis zum Abwinken aufgetischt.
  9. Nachdem das Essen weggeputzt wurde, dürfen sich die Leute zurückziehen.

Zentrum[bearbeiten]

Schloss Neugeierstein, der Amtssitz des P-Aas-t

Das Zentrum des Vulturismus ist Schloss Neugeierstein, in dem der P-Aas-t sein Amt ausübt. Damit ist es gleichzeitig der primäre Wohnhorst des P-Aas-t. Es wird auch häufig Geiersdom genannt. Schloss Neugeierstein steht in der Wüste von Oberägypten, in der Nähe der Kamelberge von Libyen (auf dem Bild im Hintergrund).

Der P-Aas-t besucht seinen Amtssitz allerdings nur etwa dreimal im Jahr, dafür dann aber auch für mehrere Monate. Die restliche Zeit muss er seine Rechnungen sortieren, seinen Hobbys nachgehen und dafür sorgen, dass seine Frau sich zu wenig langweilt, um fremdzugehen.

Schloss Neugeierstein hat auch eine ganz interessante Geschichte:

  • 1077 wurde es von Tempelrittern überrannt, die den Vulturismus ausrotten wollten. Die Geier riefen ihre Kumpels, die Kreidetierchen, um Hilfe. Selbige krochen den Rittern in die Wämser und weichten den Rüstung auf, der ihre Körper schützte.
  • 1234 schoss ein todesmutiger Tempelritter eine riesige Kanonenkugel auf das Arbeitszimmer des P-Aas-t ab. Er traf daneben und riss ein Loch in die Schlossmauer (und in seine Socke, als er die Kanone darauf abstellte).
  • In Zeiten der Inquisition eroberten viele Diener des Papst das Schloss, um den Vulturismus zu vernichten. Das Gemäuer war dringend renovierungsbedürftig; nicht wenige Eroberer brachen ein, wurden von herunterfallenden Mauerresten getroffen oder lehnten sich gegen Wände, die daraufhin kaputtgingen (und dahinter lagen nicht selten Güllegruben).
  • 1701 wollte ein Verrückter Schloss Neugeierstein nach XY-Kaff transportieren. Es war aber zu schwer für ihn.
  • 1888 raste ein Feldzug in eine Düne neben dem Schloss. Wo er hergekommen war, ist bis heute unklar.
  • 1998 wurden die seit dem 13. Jahrhundert andauernden Instandsetzungsarbeiten beendet.