Humphrey the Camel
Humphrey the Camel hieß ursprünglich Mohammed und wuchs in Casablanca auf. Sein Rufname war Hammed, denn er trabte gern sinnlos flott durch die Gegend. Es wäre sinnlos gewesen, ihn bei seinem Lauftempo mit dem vollen Namen zu rufen. Bei seinen Streifzügen lernte er Aladin kennen. Bei ihm bekam er einen Ferienjob als Lampenputzer, bei dem der den Dschinn des Lebens erkannte. Vom ersten verdienten Geld kaufte er sich einen Fez, noch in Kindergröße. Er behielt ihn seitdem auf, nicht als sein Markenzeichen, sondern als Dank für die Erkenntnis "Im Leben kommt man nicht weiter mit Dschihad, sondern wenn man einen guten Dschinn hat". Das war seine erste Übereinstimmung mit den Engländern, denn damals war das Motto von Queen Mom "Es kommt darauf an, dass man einen guten Gin hat".
Inhaltsverzeichnis
Reif für die Insel[bearbeiten]
Er träumte von einer Karriere. Doch seinerzeit konnte man in Marokko nur noch als Schleuser für Afrika-Flüchtlinge beruflich reüssieren. So machte er sich auf, den Weg ins gelobte Land der Afrika-Frustrierten zu erkunden, den Weg ins Vereinigte Königreich. Er nahm die Fähre nach Gibraltar, doch sobald er den ersten Kamelknittel auf dem Affenfelsen hinterließ, wurde er des Landes verwiesen. In Cordoba hätte er gern bleiben wollen, war dort doch fast alles noch so wie in der Heimat, außer dass die Leute der Kameltholiken-Sekte angehörten, welche einer veralteten Koran-Version namens Bibel glaubte. Die Fußballfans von Cordoba konnten Hammed alle Wege nach London, Manchester und Liverpool beschreiben. Doch beim mühsamen Überqueren der Püree-Nähen vergaß er die Tipps und folgte der Beschilderung Richtung Bretagne. In der Bar von Camlez wurde er aufgeklärt, dass die Bretagne die Bretagne und nicht Großbritannien ist, doch zum Glück fuhr vom Nachbarort Penvenan ein Zug direkt nach England, der Strand-Express, der die Strände von Bretagne und Britannien verbindet.
"Kaiser" Humphrey und König Kunde[bearbeiten]
Schnell stellte sich für ihn am Ziel heraus, dass dort Alles mit einer pfundigen Währung bezahlt werden muss. Dank perfekter Beherrschung der Zauberworte Möh und Mööepp war es aber kein Problem für ihn, schon beim ersten Vorstellungsgespräch einen Job in einem niegelnagelneuen Camel-Center zu bekommen. Dort konnte er nicht nur ein paar Pfunde einkommens- wie gewichtsmäßig zulegen, sondern die ersehnte Karriere sogar jenseits marokkanischer Banden beginnen. Bald hatte er sein eigenes Büro.
Bald ereilte ihn das typische Bürohengst-Schicksal, die Sesselpubs-Allergie. Doch der Dienst am Kunden konnte im Außendienst ohnehin viel persönlicher geleistet werden. Überdies lernte Humphrey nun endlich Land und Leute in dem kuriosen Inselreich jenseits von Kalau kennen. Kuh wie Kunde war sein Motto. Entsprechend kuhlant verhielt er sich selbst gegenüber den größten Hornochsen, wenn er auch erst lernen musste, dass englisch "moo" nicht wie "Möh", sondern wie "Muh" ausgesprochen werden muss.
Schnell war Humphrey the Camel so beliebt in England wie in Deutschland der Herr Kaiser. Irgendwie musste er der vielen Kundschaft zuliebe sein altes Tempo wiedergewinnen. Schlüsselerlebnis dazu war die Begegnung mit einem Radfahrer, der mühelos die Hügel der englischen Schafsweiden hochstrampelte, während Bürohengst Humphrey schnaufend hinauf trampelte.
Wieder auf Touren[bearbeiten]
Doch alles vergebens: Selbst mit seinem maßgeschneiderten Tandem musste Humphrey feststellen, dass ein Trampeltier eben kein Strampeltier ist. Nach oben höckern, nach unten treten war ohnehin nicht seine Sache, sondern nur die von bösonderen Kollegen.
Am Ende besann sich Humphrey the Camel darauf, ganz normal als "das Kamel" in die Hufe zu kommen, und zwar beim Marathon-Lauf. Seit 1996 ist Humphrey the Camel beim London Marathon dabei. Doch alle Mühen waren umsonst. Inzwischen etablierte sich das Internet, um Kunden noch viel schneller zu erreichen. Aber so einer wie Humphrey the Camel gibt nicht auf: Schon hat er einen Surf-Kurs belegt!