Kamelonien

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
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Kameloniens Wappen
Das Ortseingangsschild, Symbol für ein freies Kamelonien
Flagge von Kamelonien

Kamelonien, abgekürzt auch Kamelien genannt, ist die Wüstenei schlechthin, ein großer Sandkasten mit rund 8 Mrd. Kamelen, die man Kamelonier (bzw. Kamelier) nennt, auf dem anspruchsvollen Weg ihren Planeten zum einzigen Wüstenplaneten dieser Galaxie werden zu lassen. Tierische Anstrengungen werden unternommen dieses Ziel zu erreichen. Fast alle Mittel sind dabei recht.

So wird zur Beschleunigung der Verwüstung und zur CO2-Erhöhung in der Atmosphäre Kohle, Öl und Erdgas in großen Mengen dem Planeten entnommen, um es zu verbrennen. Inzwischen ist ein Kult darum entbrannt, wer wieviel zur Förderung des Ziels beitragen kann. Es werden entsprechende Verschmutzungskontingente sogar schon gehandelt.

Weniger bekannt und immer noch nicht bewiesen ist, dass es sich bei Kamelonien um eine Kugel handelt, die frei im Raum schwebt. Viele Kamele haben das zwar schon lange vermutet, aber erst seit dem der Kapst im letzten Jahrzehnt diese Tatsache anerkannt hat, ist die Scheibe dann zur Kugel mutiert.

Ein lustiges Treiben herrscht auf der Kugel / Scheibe. Wirkliche Gesetzmäßigkeiten gibt es hier nur für die Natur, jedoch nicht für deren Bewohner. Die hier ansässige Kamelart hat einen Hang zur Selbstvernichtung und nennt das Evolution oder auch Detonismus, was vermutlich ein Spiel ist. Eine besondere und derzeit hochaktuelle Sportart ist die Göbalisierung, eine feine Sache, wenn man auf der richtigen Seite mitspielen kann.

Mit dem folgenden Beitrag wollen wir versuchen das Mysterium von Kamelonien ein wenig zu entschlüsseln.

Bevölkerung[bearbeiten]

Die Kamelonier sind ein friedliches Volk, außer, was dauernd der Fall ist, sie müssen sich aus Not wehren. Das liebenswerteste an diesem Völkchen ist die Einstellung zum Leben, da Sie sich äußerst viel Zeit lassen, eine Arbeit auch nur anzurühren.

Geschichte[bearbeiten]

Die Geschichte Kameloniens beginnt in grauer Vorzeit. Das Land wurde damals von Grauen Eminenzen regiert. Diese herrschten mit Hilfe des Grauens (vor allem des Morgengrauens und des Abendgrauens). Damals mussten alle weiblichen Kamele ständig einen Grauschleier tragen, und das ganze Land war von Grauzonen durchzogen. Das Wetter war sehr mies, ständig gab es Graupelschauer, und allen Kamelen wuchsen davon graue Haare.

Die graue Vorzeit endete, als K. Olor die Farbe entdeckte. Sofort gründete er den Verein der Landstreicher, der damit begann, das Land bunt anzumalen. Die beliebteste Farbe der Landstreicher, die ja damals alle Kamele waren, war das Ocker, weshalb sie diese Farbe sowohl sich selbst als auch ihrer Wüste gaben. Die grauen Eminenzen fanden diese Aktivitäten jedoch gar nicht gut, schmälerte es doch ihre Macht. Deshalb wurden die Landstreicher bekämpft. Bis heute hat sich der schlechte Ruf der Landstreicher erhalten, obwohl sie wesentlich zur Buntheit unserer heutigen Welt beitrugen.

Trotz ihrer Bekämpfung fanden die Landstreicher immer mehr Zulauf, und so kam es schließlich zur Bunten Revolution, in deren Verlauf ganz Kamelonien bunt angestrichen wurde. Die Grauen Eminenzen zogen sich zurück, wirken jedoch im Hintergrund bis heute weiter. Es gibt einzelne Hinweise darauf, dass SIE Teil der Grauen Eminenzen sind.

Nach der Bunten Revolution kam es jedoch zwischen den Kamelen zum Streit um die schönsten Farben, und daher spalteten sie sich in Parteien auf, die jeweils eine bestimmte Farbe propagierten. Einige missionarische Kamele hingegen, die so genannten Kameliter, machten sich in die Welt auf, um auch andere Länder in den Genuß der Farbe kommen zu lassen. So wurde nach und nach die gesamte Welt bunt, und die Kunde von Kamelonien verbreitete sich. Dummerweise hatten die Kameliter kein besonders gutes Gedächtnis (gerüchteweise kam das von den Lösungsmitteln in den Farben), so dass sie den Rückweg nach Kamelonien vergaßen. Und so weiß bis heute niemand, wo Kamelonien liegt. Da seither offenbar auch keine weiteren Botschafter aus Kamelonien in die Welt auszogen (zumindest sind sie hier nie angekommen), gibt es auch keine Information darüber, wie es dort weiterging.

Aber die Gerüchte, dass Kamelonien in Wahrheit nur ein Mythos sei, sind selbstverständlich nur böswillige Verfälschungen des CIA.

Geographie[bearbeiten]

Satellitenfoto von Kamelonien.

Kamelonien ist eine große Ebene umgeben von hohen Bergen. Dieser Gebirgsring wird Himmelaia genannt, weil die Berge nach Ansicht der frühen Kamelonier bis in den Himmel ragten. Dieser Gebirgszug ist ungefähr 8125,731 Meter hoch.

Im Zentrum Kameloniens liegt die Wüste Spekulation, die etwa die Hälfte des Landes bedeckt. Die Höckerigkeit dieser Gegend ist ganz ImpoSand. Wanderhöcker nennt man auch Dünen. In dieser Wüste gibt es sieben Oasen, die nach den sieben Göttern Kameloniens benannt sind. Die größte Oase ist die Högo-Oase (nach dem Höckergott Högo), die etwa im Zentrum der Wüste liegt. Die fast ebensogroße Gob-Oase (nach dem Wüstengott Gob) liegt etwa 130 Kamelometer nördlich davon.

Südlich der Wüste schließt sich ein Uhrwald an, der sich bis an den Rand des Gebirges erstreckt. Über den Namen des Uhrwaldes sind sich die Quellen nicht ganz einig. Einige Philosophen geben als Namen des Uhrwaldes "Tickölle" an. Andere Quellen hingegen sprechen vom "Digitaalischen Uhrwald". Hier wird daher auch der Ursprung der Digitaluhr angenommen. Gesichert ist, dass dieser Wald einst reich an Kuckucksuhren war. Aufgrund rücklichtloser Abholzung gibt es dort heute nur noch wenige Kuckucksuhren, die allerdings streng geschützt sind. Seither müssen Liebhaber von Kuckucksuhren sich mit Imitaten aus dem Schwarzwald begnügen.

Nördlich der Wüste verlaufen die Antilopen, ein kleinerer Gebirgszug, der die Wüste von der dahinterliegenden Sumpflandschaft trennt. Die Antilopen sind nur rund tausend Meter hoch, zeichnen sich jedoch durch besonders steile Berghänge aus. Es führen nur wenige für Kamele begehbare Wege über die Antilopen.

Über die Sumpflandschaft nördlich den Antilopen ist nur wenig bekannt. Das liegt daran, dass alle Forscher, die sich in diese Gegend aufmachten, nach kurzer Zeit dort versumpft sind.

Im Westen der Wüste liegt Kamagra, die Dattelkammer Kameloniens. Auf den ausgedehnten Dattelplantagen werden schon seit Kamelgedenken Dattelbäume angebaut. Etwa zwanzig Kamelometer vom Wüstenrand entfernt befindet sich die Stadt Kamelopolis, in der der wichtigste Dattelmarkt Kameloniens beheimatet ist. Amsonsten finden sich in diesem Teil Kameloniens nur dörfliche Strukturen.

Im Osten der Wüste liegt die Hauptstadt Kamelexandria, die einst die berühmteste Bibliothek von Kamelonien beherbergte, die Bibliothek von Kamelexandria, die die gesamte Graue Theorie der Zeit sammelte.

Eine dezentrale Wüste, die Bildungswüste, verteilt sich über ganz Kamelonien. Statt Kamelherden finden sich dort, und das auch nur tagsüber, sogenannte Schulklassen und statt deren Kameltreibern deren LehrerInnen ein.

Mark(t)wirtschaft[bearbeiten]

Zahlungsmittel: Neben den nicht ganz unbekannten Währungen und $ gilt hier natürlich ursächlich der KDT (Kamel Dung Taler). Die früher gültige Dromedarmark ist hingegen längst abgeschafft. Ein weiteres allgemein anerkanntes Zahlungsmittel ist das Gerücht. Hierbei findet meist eine Versteigerung statt: Die Ware wird angeboten und jeder, der sich für diese interessiert, erzählt Gerüchte. Derjenige, dem es gelingt, die meisten Gerüchte zu erzählen, bekommt den Zuschlag.

Die Wirtschaft Kameloniens beruht vor allem auf dem Anbau von und Handel mit Datteln. Früher kam noch der Handel mit Kuckucksuhren dazu, der aber seit der fast völligen Ausrottung und den daraufhin erlassenen Schutzgesetzen zum Erliegen gekommen ist. Die Datteln werden in Kamagra im Osten Kameloniens angebaut und dann vorwiegend durch die Wüste nach Kamelexandria transportiert, wo sie dann weiterverkauft werden. Derzeit an Bedeutung gewinnender Wirtschaftszweig ist das Glücksspiel und die Dungerzeugung, wobei sich vor allem Aktziehen einer großen Beliebtheit erfreut. Wer nicht arbeitet, wird zur Strafe mit Harz vollgeschmiert, was ziemlich unangenehm ist. Für die Ernährung der Kameltreiber werden Nudeln aus Hirse hergestellt, die Kameloni.

Kultur[bearbeiten]

Die gibt’s hier nun wirklich nicht und was sich ansatzweise so beschreiben ließe ist in knappen Sätzen, wie folgt, schnell zusammengefasst:

In der Högo-Oase befindet sich das zweitgrößte Theater Kameloniens, das an die tausend Zuschauer fasst. Hier werden regelmäßig Seifenopern gespielt. Das größte Theater Kameloniens stammte noch aus der Grauen Uhrzeit und wurde 1973 durch die Grabungen bei Isin nicht unweit von Kamelopolis freigelegt; mittlerweile wurde es in den Nachwehen der Osamawars jedoch vollständig zerstört. Kleinere Theater finden sich in jeder Stadt; aus Gründen der Kostenersparnis ist man jedoch dazu übergegangen, einen Farbfernseher auf die Bühne zu stellen, auf dem die Übertragungen der Vorführungen aus der Högo-Oase gezeigt werden.

Auf dem Gebiet der kamelischen Literatur ist vor allem die Kamelyrik hervorzuheben. Kaum ein kamelischer Literat, der nicht auch ein paar bemerkenswerte Ferse hervorgebracht hat. Bevorzugtes Fersmaß ist hierbei ein fünfhöckriger Jambus. Inhaltlich drehen sich die Werke meist um die Einsamkeit in der Wüste, die je nach dichterischer Epoche eher positiv oder eher negativ gesehen wird. Ein beliebtes Motiv ist dabei das sich von der Karawane freiwillig oder unfreiwillig entfernende Kamel, das dann alleine zur nächsten Oase wandert.

Auf dem Gebiet der Malerei ist als bedeutende Künstlerin insbesondere K. Sandra Ruf zu nennen, die Erfinderin der Schwarzmalerei. Ihre zumeist depressiv wirkenden Bilder trugen stark zur Entstehung der Bunten Revolution bei (siehe oben unter Geschichte). Aus der nachrevolutionären Zeit ist die Künstlergruppe Blaues Reittier hervorzuheben. Der Name leitet sich davon ab, dass die Mitglieder dieser Gruppe dem Alkohol sehr zugetan waren, und daher fast immer blau anzutreffen waren.

Auch auf dem Gebiet der Bildhauerei haben sich die Kamelonier hervorgetan. In der Tat ist das Hauen von Bildern eine Art Volkssport, dem schon manches Meisterwerk zum Opfer gefallen ist.

Religion[bearbeiten]

In der grauen Vorzeit glaubten die Kamelonier an den grausamen Pyramidengott Kamelops. Dieser verlangte, dass regelmäßig Kamele geopfert wurden, indem man sie in Pyramiden einsperrte, wo sie elend verhungerten. Dies ging so lange, bis einem Kamel auffiel, dass nirgendwo stand, das geopferte Kamel müsse zu diesem Zeitpunkt noch leben. Danach ging man dazu über, verstorbene Kamele in Pyramiden zu begraben. Dieser Brauch wurde später nach Ägypten exportiert, wo man aus Kostengründen nur die Pharaonen in Pyramiden bestattete.

Die Kamelonier sind seither monoteeistisch, was meint, dass Sie ihrer Gottheit grundsätzlich nur eine Teesorte opfern. Die Göttin Kamelopatra ist der ganze Stolz der Nation, liebevoll auch Lange Dürre genannt. Das gesamte Volk steht wie ein Kamel hinter seiner Gottheit. Der Übellieferung zufolge stammt die Göttin direkt vom Planeten Kamelodar, der zwar erst vor kurzem entdeckt wurde, aber alle bisherigen Glaubensgrundsätze stützt.

Wissenschaft[bearbeiten]

Hierauf haben die Kamele stets vertraut, dass „Wissen schafft“ legten die Hufe in den Schoß und warteten und sind nun bitter enttäuscht was die sehr mageren Ergebnisse anbelangt, die so deprimierend sind, dass Wissen nunmehr wieder abgeschafft werden soll. Die Mittel dafür werden bereits konsequent gestrichen oder gleich für detonationale Zwecke umgeleitet. Von der Überresten dieser Künste sind folgende beachtenswert:

Mathematik[bearbeiten]

Die Bewohner von Kamelonien waren schon immer begnadete Rechner. So wurde bereits sehr früh erkannt, dass für große Werte von 1 die Gleichung 1+1=3 gilt. Auf dieser Entdeckung aufbauend wurde die Theorie der großen Zahlen entwickelt. Deren Hauptaussage ist, dass ab einer bestimmten Größe der Zahl eigentlich alles herauskommen kann, wenn man es nur passend hindreht. Diese Theorie liefert bis heute die Grundlage für staatliche Budgetplanungen.

Füsik[bearbeiten]

Die folgenden wichtigen füßekaltischen Theorien wurden in Kamelonien formuliert:

  • Die Kamelitationstheorie. Sie erklärt vor allem, warum Kamele sich gegenseitig anziehend finden.
  • Die Elekamelodynamik. Sie erklärt, warum sich Kamele trotz allem manchmal auch abstoßend finden. Außerdem erklärt sie die Existenz von Lichtgestalten, und warum es beim Strom Monopole, bei Magnetherstellern jedoch nur Kartelle gibt.
  • Die Rekamelivitätstheorie. Sie erklärt, warum die Zeit so schnell vorbei geht, wenn man in der Kamelopedia schreibt, während sie qualvoll langsam läuft, wenn man etwas Sinnvolles(tm) macht.
  • Die Kamelantenmechanik. Sie erklärt, warum man nie so genau weiß, was ein Kamel im Nebel eigentlich macht.

Kemie[bearbeiten]

Auch auf dem Bereich der Kemie haben die Kamelonier Großes geleistet. Als herausragendes Beispiel sei die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Dihöckerenmonoxid genannt. Aber auch die Ammenyak-Synthese wurde hier entwickelt.

Biologie[bearbeiten]

Die Biologie hat in Kamelonien einen besonderen Stellenwert, insbesondere die Kamelbiologie. So wurde hier die Doppelhöckerstruktur der Kamel-DNA entdeckt. Auch kamen wesentliche Beiträge zur Analyse des Mööepp-Gens aus Kamelonien.

WissenschaftlerInnen-Nachwuchs-Heranzucht[bearbeiten]

Um der Wissenschaft ewigen Fortschritt zu garantieren, müssen Millionen SchülerInnen und Schüler Kameloniens die Hölle der Bildungswüste durchmachen. Wer von den Jungkamelen dabei gewitzt genug ist, mit der Schulabschluss-Endnote wie einen Jackpot den Numerus Kalausus für ein wissenschaftliches Studienfach zu knacken, darf sich dann weiterbilden bis zur Promotion. Leichtsinnigerweise bringen die meisten ErreicherInnen dieses Bildungszieles nur ihre Doktorarbeit zustande und keine weiteren Publikationen, was als Nachteil Kameloniens im internationalen wissenschaftlichen Wettbewerb gilt. Immerhin hat die Kamelopedia dem bereits abgeholfen. Dank nun schon zwanzig Jahren mit dieser auf kamelonischem Server angebotenen Enzyklopädie gelingt es wieder mehr kamelonischen Kamelen, in Princeton eine Leerstelle zu bekommen. Fast schon so wie zu Einsteins und Gödels Zeiten. Und wer's nicht packt, steht dank der Kamelo nun auch das weite Feld der Witzenschaften zur Verfügung für ein Gelingen eines interessanten Lebenslaufes.