Willy Brandt

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Willy Brandt war populär, weil er statt Brandreden Brandtreden hielt. Fünf Jahre lang war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und einen Tag lang ehrenhalber Bundeskanzler der Herzen Erfurts. Berufsverbote erteilte er nicht nur Extremisten, sondern, als er selbst extrem Mist gebaut hatte, weil er dummerweise einen Stasi-Offizier als seinen Sekretär eingestellt hatte, verbot er sich selbst die weitere Ausübung des Bundeskanzleramtes. Brandt war auch ungewöhnlich lange 23 Jahre lang Parteichef der SPD und schuf damit das Modell einer Partei, die viel auszuhalten hat: Einen anderen als Kanzler neben dem SPD-Vorsitzenden, einen starken Fraktionsvorsitzenden im Bundestag neben dem SPD-Vorsitzenden, einen vorlauten Juso-Vorsitzenden neben dem SPD-Vorsitzenden. Nach Willy Brandts Zeit begann die bis heute nicht gelungene Umgestaltung der Parteienlandschaft gemäß der irrwitzigen Theorie, Parteien müssten Geschlossenheit zeigen. Selbst die SPD verfiel dieser Sucht, bis sie den Parteivorsitz aufteilte zwischen zwei Mitgliedern mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlichen Meinungen. Erst 29 Jahre nach Brandts Tod kam sie so wieder auf die Erfolgsspur.

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