Vorlage:2025-10

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
30.10.2025
Banansack: Bahamas - Da ham ma's
von Kamelurmel

Nomen est Omen: Grünen-Chef Banansack hat Schwierigkeiten, sich weiter für Klimaschutz einzusetzen, denn gerade die deutschen Kleingärtner wünschen sich nichts sehnlicher als dass sie in ihren Schrebergärten Bananen züchten können statt Tomaten. Klimaerwärmung erwünscht! Diesbezüglich hatten die Grünen buchstäblich Tomaten auf den Augen. Nun sind Bananen tropische Früchte, geradezu das Muster für Südfrüchte. Und die Südfrüchteimporteure möchten das Monopol für Bananenlieferung nicht an die Schrebergärtner verlieren. Da hat Banansack also doch Verbündete für den Klimaschutz. Nur wie durchsetzen, wenn die falsche Partei regiert, die Union? Autoverliebt. Tempolimit für's Klima: Nix da!

Nun nützt es den Tropen nix, wenn wir auf Klimaschutz verzichten, denn die Tropenstürme werden immer fixer, sprich mit immer mehr Zerstörungskraft ausgestattet, und machen daher den neumodischen weltzerstörerischen Steinrammen plötzlich unerwartet starke Konkurrenz: 400 Kilometer pro Stunde, mit dieser mörderischen Geschwindigkeit huschte der Hurrikan Melissa über das Land der Eilande - über durchaus beliebtes Urlaubsland, wo kamel aber bei so starkem Wind sich auch nicht mehr auf den Hufen halten kann, sprich: der Stooormwind pustet alles was Höcker hat dahin, wo es garantiert niemand mehr wieder findet: Ins Bermudadreieck. Da sterben die Weggewehten nicht, weil sie im Meer versinken und ertrinken, nein, sie sterben bereits durch den vierhundert Stundenkilometer schnellen Hauch des Todes, der ihnen einfach den Atem letztgültig stocken lässt, bevor der Wirbelsturm aufhört, sie durch die Luft zu wirbeln um sie in den Fluten des Ozeans versinken zu lassen.

Nach der Meldung von dieser Rekordwindgeschwindigkeit über den Bahamas ging heute, früh morgens, nachdem er sich den erstbesten Pro-Tempolimit-Button ans Revers gestickert hatte, Grünenchef Banansack schnurstracks zum Bundeskanzleramt und klingelte Sturm. Der Bunte Kanzler Friedrich März, der, Nomen est Omen, eher ein Spezialist für Frühjahrsstürme ist, hörte die Signale und seufzte fachmännisch augenzwinkernd "Frühtagssturm"! Freundlich öffnete er die siebenfach gesichterte Tür, und der Sticker an Banasacks Revers stach ihm sofort ins Auge: "130 km/h, ausnahmslos überall auf allen Autobahnen". Da hatte sich Banansack ausgerechnet den Sticker mit der mildesten Tempolimitforderung gegriffen. Dennoch sagte er dem Kanzler wild entschlossen ins Gesicht: "400 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit! Auf den Bahamas. Da ham ma's!"

März verstand, obwohl es schon fast November war. Zufällig war auch sein Chauffeur anwesend. Ihm flüsterte er geistesgegenwärtig die Frage ins Ohr, wie schnell er neulich mit ihm nach Hamburg gebrettert sei, und der konnte sich noch ganz genau erinnern: "Dreihundert Stundenkilometer."

"OK" sagte mit Bestimmtheit der Bundeskanzler zu Banansack, "Dreihundert Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit überall auf ausnahmslos allen Autobahnen da, wo keine niedrigere Höchstgeschwindigkeit ausgeschildert ist! ab sofort! Wollen Sie reinkommen? Es gibt Frühstücksmüsli mit Banane." Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Um es mit Reiner Kunze zu sagen: Einer der Wunder baren Freundschaft.
20.10.2025
Friedrich Merz wünscht sich Potjomkin'sche Städte
von Kamelurmel

Es trumpelt im Bärliner Bunten Kamelanzleramt wie verrückt, denn der Regierungsboss Friedrich Merz beharrt auf seiner Auffassung, es stimme was mit dem Stadtbild nicht. Sein politischer Musterschüler Alexander Dobrindt handelte sofort: Nicht, dass er wie Trump die Nationalgarde in die Städte schickt, um das jeweilige Stadtbild aufzuhübschen. Nein, er hat ganz andere Pläne: Kunst. Gaaanz große Kunst. Frei nach den alten Meistern des Riesenbildformates wie den DDR-Nationalmonumentalmalern Werner Tübke und Walter Womacka sollen riesige Gemälde und Mosaike in den Städten ein neues Stadtbild liefern im Sinne der Merz'schen "Deutschen Leidkultur". Der Berliner Dom soll hinter einer Großleinwand verschwinden, auf der, kunstvoll abgebildet, fröhlich Grundsicherungsempfänger nach der ersten und zweiten Sanktion miteinander streiten, ob sie nun in die Spree oder in den Landwehrkanal springen sollen. Die monumentale Wohnarchitektur an der Karl-Marx-Allee wird hinter riesigen Gemälden verschwinden, die die atemberaubende Landschaft der Geld- und Aktienberge des Blackrock Canyon im Monat Merz zeigen. Was Merz bösonders stört im bisherigen Stadtbild sind die Micranten. Also die Fans des Nissan Micra, diesem micrigen Kleinwagen aus Neinpan. Jeder berlinunwürdige neinpanische Nissan Micra am Straßenrand in Bärlin wird deshalb ab sofort mit viel Pappmachée zwangsaufgeplustert und dann angemalt wie ein potthässlicher Protz-SUV. Zwischen Fernsehturm und Siegessäule wird eine Riesenleinwand gespannt, um darauf das guinnessbuchwürdige Riesengemälde einer schönen Stadt wie es sie noch nicht gibt darauf zu malen: Die Stadtansicht von Bielefeld. Endlich wird Bielefeld existent. Als Potjomkin'sche Stadt.

Die letzten Kreuzberger Autonomen haben schon angefangen, Nissan Micras in ihren geheimen Werkstätten umzukarrossieren zu Trabis, um sie so zu tarnen als denkmalgeschützte Autotypen, die nicht verschandelt werden dürfen mit Pappmachée.
12.10.2025
Umweltalarm: Verschimmelte Ämter müssen schließen
von Kamelurmel

Der sogenannte Amtsschimmel ist mit voller Wucht zurückgekehrt: Die im Wiesbadener Buddhistischen Standesamt angesiedelte Dienststelle "Bundeswahlleiter" hat noch immer nicht mit der Bearbeitung des von Sahara Wagenknechts Bündnis mit vollster Berechtigung eingereichten Wahleinspruch zur vergangenen Bundestagswahl so richtig begonnen. Nun kommt Wagenknechts FDP-Nachfolgepartei BSW (Bestes Saarland-Weib) eine noch kleinere Partei zu Hilfe: Das Bündnis Deutschland, dem wohl BSW-Stimmen versehentlich zugeordnet wurden bei der Stimmauszählung. Die Minipartei will offenbar höflich sein und der Dame den Vortritt geben. Sie sperrt sich nicht mehr gegen die Neuauszählung, durch die ihr winziges Stimmergebnis noch winziger werden würde.

Das Buddhistische Standesamt ist nicht für Vermählungen zuständig, eher für sowas wie den Stand von Auszählungen. Es hat bereits Berechnungen angestellt, dass sämtliche Wahlzettel im eigenen Hochhaus unterbringbar sind zwecks der Nachzählung durch die amtlichen Experten, ohne dass das Gebäude unter der Last zusammenbricht. Ergibt die Neuauszählung Wagenknechts nachträglichen Bundestagseinzug, würde Friedrich Merz nur noch eine Minderheizregierung führen. Nun rächt sich der Sturz der Ampelregierung: Wäre sie im Amt geblieben, wäre die Wärmedämmung der Regierungsgebäude noch weiter verbessert worden. Durch das nun drohende Minderheizen droht dem Merz'schen Kamelbinett nun der Kältetod im kommenden Winter.
3.10.2025
Der große Tag von Alexander Dobrindt
von Kamelurmel
Die Herstellung der "Inneren Einheit" war 1990 ausgegeben als Ziel des Wiedervereinigungsprozesses von BRD und DDR. Nun, zur Vollendung des fünfundreißigsten Jahres dieses noch unvollendeten Prozesses, haben wir endlich einen Innenminister, der sich auch tatsächlich für alles Innere zuständig fühlt. Zu Feier des Tages schlug er daher eine Innovation vor, um den langwierig, ja fast schon langweilig gewordenen Vereinigungsprozess endlich abzuschließen: Die Einführung von "Mault"-Gebühren. Wenn noch ein Kamel mault, kostet das künftig etliche Kameldollars, und die Gebühren sollen auch exakt entsprechend der Inflation mit der Zeit angehoben werden. Dazu Dobrindt: "Wenn Deutschlands Vereinigungsprozess vierzig wird, wird er feierlich beendet, denn keiner mault mehr!" Weitere Pläne des Vereinigungsvollenders: Nach vierzig Jahren Vereinigungsprozess will er als schillernder CSU-Politiker seinen verdienten Altersruheposten als bayrischer Ministerpräsident antreten. Dann sollen auch alle anderen Bundesländer an Bayern angeschlossen werden, alle Großstädte größer 500000 EinwohnerInnen außer München umbenannt werden in München II, München III, München IV etc.
Eingerückte Zeile