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KameloNews-Archiv
Hollywood. Die Polizei hat am heutigen Tage eine riesige Menge an Sprengstoff sicher gestellt, mit der Terroristen dieses Jahr offenbar Sylvester hochjagen wollten. Unser Duz- und Kamelfreund sollte am 31.Dezember offenbar Ziel einer Gruppe von Traditionalisten werden, die jedes Jahr anlässlich des Jahreswechsels Sylvester ohne Stall (für nicht Kamele "Sylvester Stallone") auf der Linse haben.
Die Beute bestand dabei offenbar aus einem beträchtlichem Arsenal von Raketen, Böllern, Kanonenschlägen, Knallerbsen und Wunderkerzen. Den Ermittlern zu folge hätte diese Menge Sprengstoff ausgereicht, um den gesamten Nachthimmel stundenlang hell zu erleuchten.
Noch zur selben Stunde gab Sylvester bekannt, er wisse seit etlichen Jahren von der Gruppe, doch erst dieses Jahr sind die Terroristen den Ermittlern in die Falle gegangen. Offenbar versuchten die Täter grade in einem Großmarkt weiteres Sprengmaterial zu beschaffen. Dabei wurden sie von einer Videokamera aufgezeichnet und kurz darauf schon identifiziert. Darüber hinaus gab sich Sylvester total erleichtert: „Ich bin total erleichtert. Jetzt kann ich endlich in Ruhe am 31. mit meiner Familie ein paar Knallfrösche hochjagen.“
Ob er damit auf die zu befürchtende Strafe für seine Verfolger anspielte gab er nicht zu erkennen. Stallone: „Das überlasse ich lieber ihren Fantasien. Klar ist, dass ich in diesem Jahr die Lunte zünde!“
Auf Gerüchten, dass noch nicht alle Täter gefasst sein, gab Sylvester zu verstehen er habe „keine Bedenken“. Im nächsten Jahr wolle er dies demonstrieren, indem er sich ausgelassen feiern lasse. „Sie sind alle eingeladen. Lassen sie uns einfach Sylvester feiern.“Nach dem bayrischen Gammelfleischskandal war alle Welt geschockt und nur mühsam zu beruhigen: „Lächele und sei froh und denke daran, es könnte noch schlimmer kommen.“ Man lächelte und war froh, und es kam schlimmer: 400 000 Jahre alte Zähne in Israel gefunden, Zähne, die sehr viel älter als die Pyramiden sind. Das zuständige Ministerium ist alarmiert und will sämtliche Zahntechniker des Landes technisch überprüfen lassen.
Die Fachzeitschriften kommentieren den Fall eher zurückhaltend, sehen darin jedoch ein Positivum: 400 000 Jahre altes Material ist doch ein Beweis, dass die Qualität des Materials Jahrhunderte überdauerte. Und keiner der damals Geschädigten hat bis heute geklagt! Man ist sich in Fachkreisen darüber einig, dass, wenn schon nicht die Geschichts-, so doch wenigstens die Gesetzbücher umgeschrieben werden müssen.
Budapest. Nach wochenlangen Protesten und Diskussionen ist das ungarische Zensurgesetz nun endlich durch. Wegen der hohen Bußgelder für kritische Medienbeiträge kann sich Europas neuer Diktator Orbán nun völliger Kritiklosigkeit erfreuen. Vorsorglich wurden alle wichtigen Positionen der Zensurbehörde mit Orbán Vertrauten besetzt.
Die lange benötigte Grenzsetzung wird von den Ungarn mit Erleichterung aufgenommen. "Allein die Höhe der Strafen könnte existenzbedrohend werden und dafür sorgen, dass wir nur schreiben können, was Orbán gefällt" sagt ein Befürworter des Mediengesetzes.
Weitere Fakten:
- Das Staatliche Fehrnsehen wird endlich zu einer Anstalt zusammengeschloßen und kann so leichter kontrolliert werden
- Print- und Onlinemedien schneiden günstiger ab (Glück gehabt für unsere ungarischen Kamelbrüder und -schwestern)
- Wegen der vielen Bußgelder, wird die EU den geplanten Rettungsschirm nicht auf Ungarn ausweiten müssen
Manche kritischen Journalisten meinen, SIE haben das organisiert.
Berlin. Die Zeit: elf Uhr abends. Beamte im Bundesfinanzministerium haben die Kursbewegungen von Währungen, Staatsanleihen und Aktien bewertet, sie haben die Risiken auf vier Seiten analysiert und mit bunten Bildern veranschaulicht. Nach der Griechenlandkriese wurde diese Gruppen- und Maltherapie zur Praxis für die Analyse der Finanzmärkte. Jetzt kommt heraus: der Teuro ist nicht mehr zu retten. Die Griechen kürzen trotz Milliardenzuschüßen, in Irland wird sich auch in Zukunft keiner exzessive Lebensstandards leisten können. Lediglich die Regierung Berlusconis prüft einen Fortbestand des Teuros.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es eine Reform der Währung geben, die sogleich einen neuen Namen erhält. Der Euro wird in wenigen Tagen aus der Taufe gehoben.Aufgrund der neuesten Wahlumfragen zur Bundestagswahl würde die FDP jetzt minus zwei Prozent der Stimmen erhalten. Sollte es bis zur Bundestagswahl so bleiben hätte das folgende Auswirkungen:
- Um sicher die Koalition mit der FDP fortsetzen zu können, würde die CDU bei der nächsten Bundestagswahl nicht 50 sondern 52% der Stimmen benötigen, da die zwei Prozent der FDP abgezogen werden.
- Die FDP müsste aufgrund der Negativsitze immer genau entgegen ihrer Meinung im Bundestag abstimmen.
- Die FDP würde nicht nur keine Wahlkampfkosten erstattet bekommen, sondern müsste sogar gemäß ihrer Negativstimmen noch an die Bundestagsverwaltung Geld zahlen.
- Parteispenden müssen sofort dem Finanzamt ausgezahlt werden, die FDP hat dann 2 Prozent draufzuzahlen.
Parteichef Westerwelle zeigt sich trotzdem zuversichtlich. "Meiner Meinung nach geht es bald wieder aufwärts. Ich glaube, wir haben eine gute Chance, bei der nächsten Bundestagswahl 0% zu erreichen." Ob er auch hochzufrieden wäre, wenn er bei der Wahl zum FDP-Parteichef 0%
bekommen würde, ließ er aber offen.
Dresden. Wie das Rathaus mitteilte, hat sich der Stadtrat mehrheitlich gegen die Aufstellung eines Denkmal für Altkandesbunzler Kohldampf ausgesprochen. Allerdings, so betonten die Fraktionen einhellig, gebe es dafür keinerlei inhaltliche Gründe. „Es scheint uns lediglich ein sehr gewagtes Projekt angesichts steigender Metallpreise“, verrät uns der Sprecher der liberalen Fraktion. „Man sollte sich Gedanken darüber machen, ob es nicht doch eine Skulptur etwa von Keira Knightley tut.“
Die FIFA hat die Fußball-WM-Turniere der Männer für die Jahre 2018 und 2022 vergeben. Geheimfavorit Russland setzte sich dabei etwas überraschend gegen Topfavorit England durch, das schon im allerersten Wahlgang ausschied. Anschließend der ganz große Paukenschlag: Die WM 2022 in Katar! Das kleine Wüstenemirat am Persischen Golf zeigte den Favoriten USA und Australien die lange Nase.
Nach dem Schock, dass die WM 2022 im fußballerisch so bedeutungslosen Emirat stattfindet, erwägen einige Fußballverbände einen Regeländerungsantrag: Statt Männer sollen nun Kamelhengste spielen, und Kokosnüsse als Bälle (Datteln sind zu klein) fungieren. Nebenbei solle der Fußball in Hufball umbenannt werden, und die FIFA in FIHA. Zusätzlich solle in einem anderen arabischen Land eine Hufball-WM für Kamelstuten ausgetragen werden.
Damit es für den bisherigen menschlichen Fußball weiterhin Weltmeisterschaften geben wird, soll nach der WM 2018 eigens dafür ein neuer Weltfußballverband gegründet werden. Die WM 2018 findet dabei wie geplant noch unter der Führung der alten FIFA in Russland statt. Danach will der neugegründete Weltfußballverband die WM alle zwei Jahre ausrichten: Immer in den ungeraden Jahren, damit sie nicht im gleichen Jahr wie die Olympischen Spiele ausgetragen werden. Den Anfang macht 2021 Australien, es folgen 2023 England und 2025 die USA. Die Volksrepublik China kündigte bereits an, sich für die WM 2027 zu bewerben.